Tiere waren Trumpf am Fasnachtsumzug von Dienstag in Sursee. Für eine tierisch gute Stimmung sorgten nicht zuletzt die wilden Gruppen.
Löschen musste man gestern eigentlich nichts – dem Regen sei Dank –, trotzdem zogen die «Fire Fighter» aus New York allen anderen Umzugsgruppen voraus. Hinter den Feuerwehrmänner-Grenden steckten die Mitglieder einer wilden Gruppe von vier Familien aus Beromünster. Mit ihrem Motto erinnerten sie an den Fläckebrand in Beromünster, der sich heuer zum 250. Mal jährt. Ihr Ziel: «Der Fläcke soll nie mehr brennen.»
Der Fasnachtsfunke aber sprang am gestrigen Umzug in Sursee auf die rund 10 000 Zuschauer über. Und getreu dem Motto «Samba, Samba» des diesjährigen Heini-Paars Paul und Silvie Furrer ging es heiss zu und her. Mehrmals kamen die Zuschauer in den Genuss von schwungvollen Tanzeinlagen. Beispielsweise bei den Zunftfrauen der Surseer Zunft Heini von Uri, die mit bunten Flügeln an den Armen eine Choreografie zeigten.
Daneben gab es viele eindrucksvolle Wagen und – erfreulicherweise – sehr viele Grende zu bestaunen. Schaurig-schön waren etwa die Kulturfasnächtler Schenkastico aus Schenkon mit ihrem Motto «Dark Harlequin», Harlekin-Grende mit gfürchigen Monstergesichtern darunter, und einem Gruselkarussell auf dem mitgeführten Wagen.
Besonders beliebt am Umzug: Tiere. Ob in einer Zirkusshow oder auf einer Arche – überall hopsten oder flatterten Tiere aller Art die Strasse entlang und gesellten sich zu den Hunden, Löwen oder Elefanten, die vom Strassenrand aus zuschauten. Für eine tierisch gute Stimmung sorgten nicht zuletzt die zahlreichen wilden Gruppierungen. Etwa die drei jungen Frauen, die für den Böögg während des Umzugs einen Schal strickten. Sie seien schon die ganze Fasnacht am Stricken, erzählten sie. Aber weil der Böögg diesmal einen so dicken Hals habe (Anm. d. Red. der Böögg war eine Ananas), müssten sie noch weitermachen.
Etwas weniger stark vertreten waren die (regional-)politischen Themen. Ein sehr gelungenes aktuelles Sujet bot die Fasnachtsfamily@Sorsi. Die Gruppe nahm die Diskussionen rund um den Verkehr und die Parkplätze in der Surseer Altstadt auf. Ihr Vorschlag: Sursee solle doch künftig auf dem Wasserweg befahren werden. Zum Beispiel mit der venezianischen Gondel, die sie auf ihrem Wagen mitführte.
«Schön, dass es nicht nur schaurige, sondern auch viele lustige Sujets gab», befand Mägi Suter (42) aus Schötz am Ende des Umzugs. Ihrem Sohn Leandro (8) hingegen hatten die gfürchigsten Nummern am allerbesten gefallen.
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