Willisau schlief noch, als der Urknall die Stille zerriss. Aber dann wars definitiv vorbei mit der Ruhe.
Einsam fielen am Donnerstag in der Früh Schneeflocken aus dem Himmel über Willisau. Ebenso vereinzelt trafen die Fasnächtler im Städtchen ein. Als um Punkt sechs Uhr der Urknall ertönte, schien es weniger der offizielle Start der Willisauer Fasnachtswoche zu sein als vielmehr ein Wecksignal an alle, die den Fasnachtsbeginn verschlafen hatten.
Die Guuggenmusigen liessen sich vom zögerlichen Auftauchen der Fasnächtler aber nicht beirren. Sie paukten und schränzten bereits in diesen frühen Morgenstunden, was das Zeug hielt. Auch die Brauchtumsfiguren der Karnöffelzunft - das Stadttier (ein Geisterhund, der von seinem Wächter kaum zurückgehalten werden kann) und die Waldgeister, genannt Enzilochmannen – waren beim Einzug bereits in bester Stimmung. Etwas früh schien es aber auch für sie zu sein. Denn der Einzige, den das Stadttier so richtig das Fürchten lehrte, war ausgerechnet ein Enzilochmann. Und diese sind, weiss Gott, sonst keine schreckhaften Gesellen.
Heisser Kaffee und «Ewigi Liebi»
Gegen sieben Uhr strahlte Zunftmeister Rolf Villiger in bester Fasnachtslaune. Die Guuggen guuggten, die Ostergauer Moorsträggele schenkten heissen Kaffee aus, vom Wagen der Schlössliruugger dröhnte «Ewigi Liebi». Als die Karnöffelzunft im Rathaus das Frühstück auftischte, war draussen bereits reger Betrieb. Das Willisauer Städtchen befand sich nun definitiv in den Händen der Fasnächtler.
Monika Wüest