Team blitzblank
Reinigungsprojekt gegen Littering in Emmen wird verlängert – und durch Kameras ergänzt

Ein Pilotprojekt zur Reinigung, Securitas und Videoüberwachung: Emmen geht gegen Littering auf Schularealen in die Offensive.

Fiona Bächtold und Beatrice Vogel
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Plastikflaschen, gebrauchte Masken, Zigarettenstummel und anderer Abfall landen oft auf dem Boden statt im Güselkübel. Um den Abfall zu beseitigen und gar Littering entgegenzuwirken, gibt es das Team blitzblank des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks SAH Zentralschweiz. Die Stadt Luzern und die Gemeinde Emmen haben es für die Reinigung von besonders verschmutzen Schulhausanlagen engagiert. In Emmen ist das Team seit Februar auf fünf Schulhausplätzen am Werk, nun wurde das ursprünglich auf drei Monate befristete Pilotprojekt bis Ende Jahr verlängert – weil es sehr erfolgreich sei, teilt die Gemeinde mit.

Mitarbeitende des Teams blitzblank bei der Arbeit.

Mitarbeitende des Teams blitzblank bei der Arbeit.

PD/SAH

Derzeit reinigen dreizehn Männer jeden Samstag- und Sonntagmorgen zwölf öffentlich zugängliche Schulareale in Luzern und in Emmen. Das blitzblank-Team besteht aus Flüchtlingen und vorläufig aufgenommenen Personen, die beim Sozialamt angemeldet sind und wirtschaftliche Sozialhilfe beziehen. Sie erhalten damit die Möglichkeit, Arbeitserfahrung zu sammeln, erfahren soziale Integration und können sich einen Zusatzverdienst erarbeiten.

Der Einsatz beugt zudem Littering vor. «In einer sauberen Umgebung ist die Hemmung vermutlich grösser, Abfall liegen zu lassen. Deshalb vermute ich, dass eine regelmässige Reinigung durch unsere blitzblank-Teams auf den Aussenplätzen der Schulhäuser dazu beiträgt, dass die Leute weniger Abfall liegen lassen», sagt Barbara Meier, Leiterin Arbeit und Vermittlung beim SAH Zentralschweiz.

Emmen prüft dauerhaftes Engagement

Im Auftrag der Stadt Luzern ist das Team blitzblank bereits seit 2011 im Einsatz und reinigt dort acht Schulareale. Laut der Mitteilung prüft die Gemeinde Emmen ebenfalls ein dauerhaftes Engagement. Um die richtigen Schlüsse zu ziehen, brauche es aber mehr Erfahrung, insbesondere über die wärmeren Monate – daher die Verlängerung des Pilotprojekts.

In Emmen ist im vergangenen Jahr deutlich mehr Abfall angefallen als im Jahr zuvor, heisst es im «Emmenmail» vom April. 2019 waren es noch 53,2 Tonnen Abfall, 2020 mit 98,8 Tonnen fast doppelt so viel. Dies habe mit den pandemiebedingt eingeschränkten Reisebewegungen sowie dem minimierten Freizeit- und Kulturangebot zu tun. Der vermehrte Konsum von Take-away-Gerichten und die starke Nutzung öffentlicher Grillstellen haben das Littering-Problem verstärkt.

Kameras gegen Vandalismus und Littering

Um Littering und Vandalismus entgegenzuwirken, setzt Emmen übrigens nicht nur auf das Team blitzblank: Auch Patrouillen der Securitas und die mobile Jugendarbeit sind auf einigen Schularealen im Einsatz. Zudem wurden kürzlich bei den Schulen Gersag, Sprengi, Riffig und Erlen Überwachungskameras installiert, heisst es im «Emmenmail» vom Mai. Ein solches Kamerasystem habe sich bereits auf der Friedhofanlage Gerliswil bewährt. Es gehe dabei nicht darum, Personen zu überwachen, heisst es weiter: Das Videomaterial werde nur dann gesichtet, «wenn etwas vorgefallen ist, um die Täterschaft zu identifizieren». Die Aufnahmen werden spätestens nach 96 Stunden gelöscht.