Theater
In Eich treiben es die Geister bunt

Am Samstag findet die Premiere des Eicher Theaterstücks «Im Meischter sini Geischter» statt.

Hannes Bucher
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Die Eicher Theaterleute wollen diverse Geister und gerade auch Corona von der Bühne vertreiben. «Ein geistreiches Stück» kündigt die Theatergesellschaft Eich für diese Spielzeit an. «Im Meischter sini Geischter» heisst denn auch der Dreiakter von Lukas Bühler, mit dem am Samstag Premiere gefeiert wird. Ein Probenbesuch zeigt: Da geben sich «Geister» verschiedenster Art ein Stelldichein auf der Bühne.

So meldet sich immer wieder der verstorbene Onkel Godi auf mysteriöse Weise, wenn in der Bauernstube geschimpft und gefrevelt wird. Dazu gibt das Testament des Verstorbenen jede Menge Anlass. Wer sonst soll den Hof erben, wenn nicht Godis Nichte Rösi (Veronica Giger), die mit der vorlauten Magd Käthy (Conny Willimann) und Knecht Guschti (Eugen Burkhard) den Lindenhof nach Godis Ableben bewirtschaftet? Da kreuzt aber auch noch die Nichte Claire (Silvia Schaller) mit Tochter Jacqueline (Manuela Giger) aus der Stadt auf. Die hochnäsige Claire scheut selbst vor üblen Betrugsversuchen nicht zurück, um das das Erbe an sich zu reissen.

Dabei prallt in der Bauernstube arroganter «Stadtgeist» auf deftigen «Landgeist». Schliesslich wird auch Amor noch bemüht: Ob sein Funke zwischen dem leicht tollpatschigen Hans (Matthias Galliker) und der affektierten Städterin Jacqueline (Manuela Giger) zündet, sei hier nicht verraten. Gewiss ist aber, dass der herbeigerufene Geisterjäger Herzenmoser (Josef Geiser) jede Menge Arbeit vorfindet.

Viel Herzblut und auch Nervenflattern

Bei der Hauptprobe wird klar: Alle Akteure sind mit viel Herzblut bei der Sache. Das Stück «steht», die Pointen sitzen, die Rollen werden frisch und ungezwungen gelebt. Schmunzeln und Lachen sind angesagt. «Ja, es kommt gut», sagt auch Regisseur Ferdinand Ottiger. Er arbeitet zum ersten Mal mit dem Eicher Team. «Ich habe eine aufgestellte, sehr motivierte Gruppe angetroffen», lobt er. Viel dazu beigetragen hat da mit Bestimmtheit auch Veronica Giger. Zwölf Mal hat sie ununterbrochen auf der Eicher Bühne Regie geführt, nun steht sie wieder selber in der Rolle des Rösi auf den Brettern.

Der gute Probenstand gibt also für die anstehende Premiere nebst gesundem Lampenfieber kein Grund zur weiteren Aufregung, trotzdem flattern bei den Beteiligten die Nerven. Es führt eben nebst Ferdinand Ottiger auch noch das Coronavirus im Hintergrund Regie. Was führt es im Schild? Abbrechen oder Weiterfahren? Diese Frage wurde letzte Saison coronabedingt mit «Abbrechen» beantwortet, diese Spielzeit entschieden sich die Beteiligten Mitte November bei dieser Grundsatzfrage für «Weitermachen». Vereinspräsidentin Bernadette Renggli sagt: «Es muss wieder einmal etwas laufen im Dorf, dies ist ein vielseitig gehörter Wunsch. Bis 2021 haben wir 37 Jahre lang immer gespielt – bis die Pandemie kam.» Jetzt hoffen alle, dass sich am Samstagabend der Premierenvorhang heben kann. Die Voraussetzungen dafür werden auf der Website des Vereins kommuniziert: 2G inklusive Maskenpflicht gilt für die Beteiligten des Stücks sowie fürs Publikum. Nur die Schauspielerinnen und Schauspieler treten ohne Maske auf, lassen sich aber vor jeder Aufführung testen. So gewappnet sollen «Im Meischter sini Geischter» und mit ihnen auch die Pandemiegeister in Schach gehalten werden.