In unserer Kolumne U20 schreibt Kanti-Schülerin Karin Birrer (17)
Wie heisst es doch so schön: Morgenstund hat Gold im Mund. Überall findet man heutzutage Tipps, um entspannt in den Tag zu starten. Ob eine kalte Dusche, Meditation, Yoga oder Musik, angeblich soll alles helfen. Doch jetzt mal ernsthaft, ist Ihr Morgen wirklich so golden? Bei mir ist dies definitiv nicht der Fall.
Erschreckt vom schrillen Läuten des Weckers, wache ich auf und denke einen kurzen Moment über meinen seltsamen Traum nach. Endlich den uneleganten Sprung aus dem Bett geschafft, freue ich mich auf ein feines Frühstück. Die Freude hält aber nicht lange an, da meine Eltern schon irgendetwas von mir wissen wollen. Ich möchte doch vor einem anstrengenden Tag einfach meine Ruhe haben. Am liebsten würde ich mich sowieso wieder unter die warme Bettdecke verkriechen. Schliesslich ist es ja nun im Winter morgens um halb sieben noch dunkel und aus diesem Grund ist es meiner Meinung nach schlichtweg unnatürlich, bei Dunkelheit aufzustehen. Früher, vor der Erfindung der Uhr, ist man auch erst bei Sonnenaufgang aufgestanden.
Jetzt aber wieder zurück in die Gegenwart. Nach meinem Frühstück beginnt für mich nämlich der Wettlauf mit der Zeit. Während mein Vater morgens in seiner gewohnten Ruhe die Zeitung liest, fühle ich mich langsam aber sicher gestresst. Nach gefühlten 20 Stunden verlässt meine Schwester endlich das Bad und ich habe noch kurz Zeit, mich fertig zu machen, um anschliessend sofort aus dem Haus zu flitzen.
Wenn Sie sich am nächsten Morgen gestresst fühlen und sich einen goldeneren Start in den Tag gewünscht hätten, dann denken Sie doch einfach daran, dass es vielen Menschen in diesem Moment so geht. Das ist doch immerhin besser als alleine im Stressmodus zu sein.
Hinweis: In der Kolumne «U20» äussern sich Kantonsschüler zu frei gewählten Themen. Ihre Meinung muss nicht mit derjenigen der Redaktion übereinstimmen.