Der Kanton Luzern muss aktuell für 2400 Flüchtende aus der Ukraine ein Dach über dem Kopf organisieren. Die Flüchtenden kommen in engen Abständen in der Schweiz an, was den Kanton vor Herausforderungen stellt. Deshalb setzt er auch auf unterirdische Notunterkünfte.
3000 Plätze für Flüchtende bis im Sommer – eine Riesenaufgabe, die der Kanton bestreiten muss, sagte der Luzerner Sozialdirektor Guido Graf während der Debatte im Kantonsparlament: «Das können wir gerade noch schaffen, es ist ein Kraftakt.» Bis Ende Jahr werden aber noch zusätzlich bis zu 12’000 Menschen erwartet, die im Kanton Luzern Schutz vor dem Krieg in der Ukraine suchen. «Da sind wir mehr als gefordert», meint Graf.
Die erste Anlaufstelle für die Flüchtenden, die zum Grossteil aus Kindern und Frauen bestehen, ist seit Montag das Inseli in Luzern. Dort werden sie in Empfang genommen. Mitarbeitende der Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen können ankommende Schutzsuchende «rasch und unkompliziert» empfangen, teilte der Kanton mit.
Um von der grossen Zahl an Schutzbedürftigen nicht überrumpelt zu werden, hat der Kanton vorgesorgt und die Zivilschutzanlage Rönnimoos in Luzern eingerichtet. Diese biete 140 Personen Platz. Zusätzlich werde die Mehrzweckhalle Allmend mit maximal 300 Plätzen eingerichtet, wie Pilatus Today berichtet.
Mit verschiedenen Vorstössen verlangte das Kantonsparlament, dass die Kinder der Geflüchteten rasch eine Schule besuchen und Erwachsene Beschäftigungsmöglichkeiten finden können. Die Wichtigkeit von Deutschkursen wurde in diesem Zusammenhang betont.
Die Kantonsregierung hatte aus dem Lotteriefonds einen Beitrag von 120’000 Franken gesprochen. Damit habe sie Haltung und Herz vermissen lassen, sagte Anja Meier von der SP, und forderte pro Einwohnerin und Einwohner einen Beitrag von einem Franken, also etwa 400’000 Franken. Bis auf die SVP unterstützten alle Fraktionen die Forderung nach einer grösseren Spende. (red.)