Am 28. November sollen die Mitglieder der gemeindlichen Urnenbüros ihre Daten dem Kanton in einem anderen System übermitteln. Am Sonntag wird die neue Software getestet.
Die Hunderten von Urnenbüro-Mitarbeiter in den Gemeinden werden am Sonntag richtig viel zu tun haben – obwohl das Stimmvolk nur über zwei eidgenössische und eine kantonale Vorlage zu entscheiden hat. Grund ist eine neue Abstimmungssoftware, die getestet wird. Deshalb müssen die Stimmenzähler in den Urnenbüros die Resultate zweifach erfassen – im alten und im neuen System. Verlaufen die Tests zufriedenstellend, kommt das neue System bei der nächsten Abstimmung am 28. November erstmals zum Einsatz, sagt Guido Meyer von der Abteilung Gemeinden beim Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD).
Grund für den Wechsel seien technische Veränderungen, weshalb sich die Entwicklerfirma für eine Modernisierung entschieden habe, sagt JSD-Sprecher Erwin Rast auf Anfrage. Der Kanton Luzern habe sich an der Neuentwicklung beteiligt und für kantonsspezifische Anpassungen sowie den Support 20'000 Franken budgetiert. Die jährlichen Lizenzkosten für die Abstimmungen bleiben unverändert bei 4000 Franken. Den Aufwand zur Programmierung der neuen Software trägt die Zürcher Entwicklerfirma Sesam AG. Neben Luzern arbeitet auch der Kanton Basel-Land auf die Einführung der neuen Software hin. Deshalb finde ein regelmässiger Austausch statt, so Rast.
Die Abstimmungsresultate sollen am Sonntag trotz doppelter Arbeit der Urnenbüro-Mitglieder nicht später als üblich vorliegen. Erste Ergebnisse gibt es demnach wie gewohnt ab 12 Uhr – eine frühere Publikation ist verboten.
Das in die Jahre gekommene System funktioniert vereinfacht erklärt so: Die Stimmenzähler müssen sich mit einer lokal installierten Software auf eine vom Kanton betriebene Umgebung einloggen, wo dann die Ergebnisse eingetragen werden können. Die neue Software ist webbasiert, man kann sich also direkt über den Browser einloggen. Aus Sicherheitsgründen ist diese Webseite nicht über das öffentliche Internet erreichbar, und die Log-in-Hürden sind hoch. «Mit der neuen Lösung wird die Datensicherheit weiter erhöht», sagt Erwin Rast.