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Das Hotel Birdland in Sempach-Station soll laut einem Bericht schliessen. Der Verwaltungsratspräsident widerspricht.
Das Hotel Birdland in der Gemeinde Neuenkirch hat den Betrieb eingestellt, berichtet Zentralplus am Mittwoch. Dem Online-Portal liegt ein Schreiben der Birdland Hotel AG vor, indem Verwaltungsratspräsident Johann Peter Bachmann die Gründe für die Schliessung darlegt. Die Ursache soll der jahrelange Konflikt mit dem Verpächter und ehemaligen Verwaltungsrat sein.
Dem Sachverhalt, dass das Hotel geschlossen wird und keine Gäste mehr empfängt, widerspricht Bachmann auf Anfrage unserer Zeitung. «Das Hotel bleibt bis auf weiteres offen.» Bachmann räumt ein, dass es «gewisse Schwierigkeiten» mit dem Pächter gebe. Man sei gewillt, eine Lösung zu finden. Bachmann: «Wir wollen nicht einfach die Lichter löschen.» Und um was geht es beim Konflikt? Es laufen juristische Verfahren.
Gemäss Bachmann ist vor eineinhalb Jahren in den Räumen des Hotels ein Bordell eingerichtet worden, welches dazu führte, dass «Besucher» an der Reception nach dem Etablissement fragten. Gemäss Bau- und Zonenreglement der Gemeinde ist an diesem Standort kein Sex-Gewerbe zulässig, wie die «Sempacher Woche» berichtete. «Die Geschichte ist für das Hotel Birdland sehr unangenehm gewesen», sagt Bachmann rückblickend, da das Gewerbe offensichtlich schon mehrere Monate betrieben wurde.
Schon 2018 deckte die «Zentralschweiz am Sonntag» einen Streit zwischen Bachmann und dem Verpächter sowie damaligen Verwaltungsrat auf. Es ging um einen angeblichen Verkauf der Liegenschaft, von dessen Bachmann nichts wusste.
Bereits im Jahr 2016 gab es Schwierigkeiten: Bachmann respektive die Betriebsgesellschaft sollen nicht informiert worden sein über geplante siebenmonatige Bauarbeiten der SBB direkt vor dem Hotel. Diese hätten zu massiven Umsatzausfällen geführt.
Seit der Inbetriebnahme im Jahr 2014 hat das Hotel rund 66'000 Gäste begrüssen dürfen. In Spitzenzeiten sei das Hotel bis zu 90 Prozent ausgelastet gewesen. Davon ist man derzeit weit entfernt. Die Auslastung beträgt laut Bachmann noch rund 25 Prozent. Wegen der Coronakrise hatte das Hotel bis zum 1. August geschlossen, Angestellte wurden auf Kurzarbeit gesetzt. Zudem hat das Hotel einen Hilfskredit ausgeschöpft, der sich aufgrund der Grösse des Hotels auf 10 Prozent des Umsatzes beläuft. Das Hotel mit 88 Betten beim Bahnhof Sempach-Station ist besonders bei Geschäftsreisenden beliebt – rund 12 Mitarbeiter sind dort beschäftigt.