Beim Arbeiten auf einem Bauernhof kann es zu verschiedenen Gefahren kommen. Eine davon ist das Güllenloch. Fällt man in die Güllengrube, kann dies tödlich enden. So geschah es auch auf einem Bauernhof in Oberkirch.
Ein weiteres Mal wurde ein Güllenloch zu einer Todesfalle. Ein 31-jähriger Landwirt aus Oberkirch fiel am Samstag, 26. März, in eine Güllengrube. Sein 32-jähriger Bruder wollte ihn noch retten, stürzte jedoch ebenfalls hinein. Beide starben.Vor allem bei den Landwirten löste dieser Unfall eine grosse Betroffenheit aus, wie Markus Kreuz, Präsident des Luzerner Bauernverbands, gegenüber PilatusToday bestätigt: «Diese zwei junge Bauern hatten noch eine lange Zukunft vor sich. Der Gedanke löst nicht nur bei mir, sondern in der ganzen Branche eine grosse Betroffenheit aus.»
Trotz Sicherheitsmassnahmen und Aufklärungsarbeiten sind laut Thomas Bachmann, technischer Leiter der Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft, solche Vorfälle keine Seltenheit. Er erklärt, dass der Grund für diese Vorfälle oft die Gase der Gülle sind: «Das entstehende Schwefelwasserstoffgas ist ein Nervengift, da die Atmung lähmt. Irgendwann stoppt das Herz zu schlagen. Das geschieht alles sehr schnell.»
Laut Bachmann wird die Gülle jedoch erst gefährlich, wenn sie in Bewegung gerät. Erst dann wird das Gas aktiviert. Deshalb sei es besonders wichtig, dass man die Grube immer abdeckt und sich während dem Arbeiten der Gefahr bewusst ist. «Die Gase sind nicht sichtbar. Des Weiteren kommt hinzu, dass man sie in einer niedrigen Konzentrationsschwelle nicht riechen kann.»
Wie es genau zu dem Unfall in Oberkirch kam, wird momentan noch von der Polizei und Staatsanwaltschaft untersucht. (zim)