Bildstrecke
Inwils Gemeindepräsident Josef Mattmann: «Fabian, vielleicht zieht es dich mal weiter bis nach Bern»

Der langjährige Gemeindeammann Fabian Peter (FDP) ist von der Bevölkerung mit einer Wahlfeier in die Luzerner Regierung entlassen worden. Vor seinem Amtsantritt geniesst er nun aber noch eine spezielle Zeit.

Stephan Santschi
Drucken
24 Bilder
Grosser Aufmarsch in Inwil.
Die Feier wurde musikalisch untermalt.
Gratulanten mit Fabian Peter.
Regierungsrat Robert Küng hält eine Rede für Fabian Peter – mit Schirm.
Der Inwiler Gemeindepräsident Sepp Mattmann übergibt Fabian Peter ein Geschenk.
Fabian Peter, wurde in Inwil als Gemeinderat verabschiedet.
Selbst auf der Schokolade war das Gesicht von Fabian Peter aufgedruckt.
Regierungsrat Robert Küng hält eine Rede an der Feier für den neuen Regierungsrat Fabian Peter, der in Inwil als Gemeinderat verabschiedet wird.
Fabian Peter und seine Frau Debbie bei der Wahlfeier.
Die Dekoration im Festsaal ist sehr individuell.

Die bemitleidenswerte Katze nahm geschockt Reissaus und suchte Schutz im nahe gelegenen Bauernhof. Schüsse aus den Gewehrläufen von zehn Mitgliedern der lokalen Jagdgesellschaft lancierten den Donnerstagabend, an dem es in Inwil etwas Besonderes zu feiern gab: die Wahl des abtretenden Gemeindeammanns Fabian Peter in den Luzerner Regierungsrat von Ende März. Vor einer Woche hatte er im Gemeindehaus den letzten Arbeitstag. Anschliessend zelebrierte er bei sich zu Hause mit einem Grillfest das Ende seiner 15-jährigen Zeit in der Inwiler Exekutive mit seinen Mitstreitern bis tief in die Nacht. «Es waren emotionale Momente, die mich berührt haben», erklärte der 42-Jährige. Etwas Wehmut verspüre er durchaus, «jetzt ist aber auch der richtige Augenblick gekommen, um etwas Neues anzupacken».

Nicht weniger ans Herz gingen dem FDP-Politiker die Feierlichkeiten in der Mehrzweckhalle Möösli. Rund 400 Menschen waren gekommen, um ihn ehrenvoll nach Luzern zu entlassen – viele aus der Bevölkerung, aber selbstredend auch zahlreiche Vertreter aus der Politik. Das Tischgedeck aus Papier war mit Fotos von Peter und aufmunternden Worten wie «Herzliche Gratulation», «Bravo Fäbu» oder «Mer send stolz uf dech» geschmückt. An der Innenwand hingen derweil acht Wahlplakate von Peter, auf denen sein Konterfei auf originelle Weise verkleidet war. Als Superman («super Fäbu») beispielsweise, als Rockmusiker («de Fäbu rockt») oder als König («öise Regierigsrat»). Kein Zweifel, sie haben ihn sehr gerne im 2500-Einwohner-Dorf, am Eingang zum Seetal. «Das ist ein Freudentag für uns», hielt Inwils Gemeindepräsident Josef Mattmann in seiner Ansprache fest.

Umgestaltete Wahlplakate als Dekoration an der Wahlfeier von Fabian Peter. (Bild: Manuela Jans-Koch, Inwil, 6. Juni 2019)

Umgestaltete Wahlplakate als Dekoration an der Wahlfeier von Fabian Peter. (Bild: Manuela Jans-Koch, Inwil, 6. Juni 2019)

Sein Höhepunkt ist der Bau des neuen Schulhauses

15 Jahre politisierte Fabian Peter also als Gemeindeammann und wenn er ein Höhepunkt herausgreifen sollte, dann nennt er den Bau des neuen Schulhauses inklusive Doppelturnhalle und Werkhof für 12,5 Millionen Franken. «Wenn man bedenkt, dass wir einen Jahresumsatz von zehn bis elf Millionen Franken haben, dann darf man hier von einem Generationenprojekt sprechen.» Auch seine beiden Kinder gehen dort zur Schule, Tochter Suela kommt in die 2. Klasse, Sohn Sewan in den Kindergarten. An einen besonders harten Tiefschlag mag er sich derweil nicht erinnern. «Ich behalte das Gute, das ist wohl so wie im Militär.»

Am 1. Juli wird er im Luzerner Regierungsrat seinen ersten Tag als Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements antreten. Bis dahin wird er die Geschicke im Familienunternehmen Vinzenz Peter AG regeln, wo er den Posten in der Geschäftsleitung räumt. «Erstmals habe ich einen Monat lang keine politischen Verpflichtungen. Das ist befreiend, ich geniesse es richtig», erklärt Peter und lacht.

Kantonsratspräsidentin mit emotionalem Ratschlag

Geht es nach Robert Küng, soll er die Übergangsphase denn auch zu schätzen wissen. In der Rede hielt der Regierungspräsident gegenüber seinem Nachfolger schmunzelnd fest: «Die schönste Zeit ist dann, wenn man gewählt, aber noch nicht im Amt ist.»

Bleibt die Frage, was ihm die Festgemeinde für die Arbeit in der Luzerner Regierung mit auf den Weg gibt. Stellvertretend seien hier die Worte von Kantonsratspräsidentin Hildegard Meier-Schöpfer erwähnt: «Bleib dich selbst, lass dich nicht einschüchtern und gib ab und zu mal einen durch!» Und sein Entdecker Josef Mattmann hielt fest: «Vielleicht zieht es dich mal weiter bis nach Bern. Luzern sollte auch wieder einmal einen Bundesrat haben.»