Mit der Wahl von Marcel Schwerzmann (Parteilos) und Paul Winiker (SVP) ist die Luzerner Regierung komplett. Bereits im ersten Wahlgang waren Guido Graf (CVP), Reto Wyss (CVP) und Robert Küng (FDP) gewählt worden. Die neue Regierung im Überblick:
Guido Graf (CVP, bisher): Der 56-jährige Pfaffnauer wurde 2010 in den Regierungsrat gewählt. Er ist Gesundheits- und Sozialdirektor. 2011 war er der einzige Regierungsrat, der die Wahl im ersten Wahlgang geschafft hat. 2015 erzielte er erneut das Spitzenresultat. Graf war bis zu seiner Wahl Inhaber eines Beratungsbüros für Nonprofit-Organisationen. Er startete seine politische Karriere 1991 im Gemeinderat von Pfaffnau. 1995 wurde er Kantonsrat, wo er zeitweise auch die CVP-Fraktion präsidierte. Mit dem schwierigen Dossier Asylpolitik gewann Graf an Profil.
Reto Wyss (CVP, bisher): Der 49-Jährige wurde 2011 Regierungsrat und steht dort dem Bildungs- und Kulturdepartement vor. Wyss wohnt in Rothenburg, wo er vor seiner Wahl in den Regierungsrat Gemeindepräsident war. Er ist Bauingenieur und war Teilhaber eines Büros. Dank Wyss konnte Luzern die schwierig gewordenen Beziehungen zu den anderen Zentralschweizer Kantonen wieder normalisieren. Erfolgen verbuchen konnte er zudem in der Hochschulpolitik.
Robert Küng (FDP, bisher): Der 59-Jährige ist seit 2011 Regierungsrat und Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartementes. Küng wohnt in Willisau. Dort war er auch Stadtpräsident und Kantonsrat und führte ein eigenes Haustechnikunternehmen. Grossbaustellen, die Küng zu betreuen hat, ist die Verkehrslage im Raum Luzern (Seetalplatz, Projekte Bypass und Tiefbahnhof) sowie der Hochwasserschutz.
Marcel Schwerzmann (parteilos, bisher): Der 50-jährige Parteilose gehört dem Regierungsrat seit 2007 als Finanzdirektor an. Durch die Wahl des Quereinsteigers hatte die SVP damals ihren Regierungssitz verloren. Schwerzmann wohnt in Kriens. Er ist Betriebswirtschafter und Finanzfachmann: Von 2003 bis 2006 arbeitete er als Steuerverwalter des Kantons Luzern. Schwerzmann ist bei den bürgerlichen Parteien ist wegen seiner Ungebundenheit mehr gelitten als geliebt, für die Linke ist er wegen seinen Steuersenkungen ein rotes Tuch. Negativ in die Schlagzeilen kam er, weil er das Amt für Informatik zu lasch geführt haben soll.
Paul Winiker (SVP, neu): Der 59-jährige Betriebswirt gehört zu den Gründern der 1992 geschaffenen Luzerner SVP. Seit 2012 ist er Gemeindepräsident und Finanzvorsteher von Kriens. Winiker wurde 2007 in die Gemeinderegierung von Kriens und in das Kantonsparlament von Luzern gewählt. Schwerpunkt seiner politischen Tätigkeiten ist die Finanzpolitik.
Mehr zu den Wahlen am 11. Mai in der Neuen LZ.
(sda)