Warum gibt die CVP den Gemeinderatssitz kampflos auf?

Otto Rickenbacher, Perteipräsident CVP Gisikon, zur Ersatzwahl in den Gemeinderat.

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Otto Rickenbacher. (Bild: pd)

Otto Rickenbacher. (Bild: pd)

Am 24. September findet in Gisikon die Ersatzwahl für Gemeinderätin Yolanda Heinrich Blum (CVP) statt. Die Vorsteherin des Sozialressorts ist im Mai im Alter von 61 Jahren an Krebs gestorben (Ausgabe vom 24. Mai). Für die Ersatzwahl stehen nun vier Kandidatinnen zur Wahl: Pia Joller (SVP), Karin Pfrunder-Wagner (FDP) sowie Susanne Spahr-Weber und Andrea Stirnimann-Rö­theli (beide parteilos). Von Yolanda Heinrich Blums Partei, der CVP, tritt dagegen niemand an, die Christdemokraten geben den Sitz also kampflos ab. Weshalb die CVP keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schickt, erklärt Parteipräsident Otto Rickenbacher.

Otto Rickenbacher, warum gibt die CVP den Gemeinderatssitz kampflos auf?

Das Problem ist, dass wir niemanden gefunden haben, der unter unserer Partei kandidieren will. Auf unserer Liste empfehlen wir deshalb die parteilose Kandidatin Susanne Spahr-­Weber. Politisch hat sie sich zwar noch nie engagiert, doch für dieses Amt konnten wir sie motivieren. Und in der Gemeinde ist sie bekannt. So war sie früher zum Beispiel in der Schulpflege und ist auch heute in der Gemeinde engagiert.

Steht Susanne Spahr-Weber der CVP also am nächsten?

Sie ist sicher bürgerlich gesinnt. Und ja, sie sagt über sich selbst, dass ihr Gedankengut der CVP am nächsten ist. Wir glauben, dass sie eine geeignete Kandidatin für das Ressort Soziales ist.

Doch warum mangelt es in der Partei an Kandidaten?

In Gisikon gibt es viele Neuzuzüger, und man kennt einander kaum mehr. Es gibt immer wieder Parteianlässe, aber viele Leute wollen sich nicht zu einer Partei bekennen. Wir sind nicht die einzige Partei mit diesem Problem. Würde jetzt eine der parteilosen Kandidatinnen gewählt, sässen im Gemeinderat bereits drei Parteilose.

Die Legislaturperiode dauert bis August 2020. Will die CVP dann wieder eigene Kandidaten zur Wahl stellen?

Bei allfälligen Vakanzen wird sich die CVP Gisikon sicher wieder bemühen, Kandidaten aus eigenen Reihen zu finden und vorzuschlagen. Um neue Mitglieder zu finden, führen wir mit der Kantonspartei bereits Gespräche. (gjo)