Die neue Internetgruppe «Du besch vo Lozärn, ...» explodiert förmlich. Ein Experte sagt: «Das ist ein Bedürfnis.»
Faszinierend, wie rassig das geht. Ganz viele Luzerner ticken offenbar blau-weiss-verliebt bis lokalpatriotisch. Vor wenigen Tagen gegründet, hat die offene Gruppe «Du besch vo Lozärn, ...» auf der Internetplattform Facebook inzwischen bereits über 4300 Mitglieder. Allein von Donnerstag auf Freitag sind mehr als 1300 neue hinzugekommen. Und die Zahl steigt munter weiter. Auch wenn die Idee nicht neu ist, sie ist ebenso simpel wie durchschlagend: Der Name der Facebook-Gruppe ist zugleich Programm. Jeder ist eingeladen, den Satzanfang «Du besch vo Lozärn, ...» nach eigenem Gutdünken zu ergänzen. Etwa: « ...wenn du dich noch an den Papstbesuch erinnern kannst.» 1984 war Johannes Paul II. in Luzern auf Besuch.
Dass die Mitglieder in dieser Luzerner Internetgruppe so sehr in Erinnerungen schwelgen, überrascht Andreas Brandenberg von der Hochschule Luzern – Wirtschaft nicht. Der Leiter des Instituts für Kommunikation und Marketing hält fest: «Der Retro-Look erlebt derzeit einen Boom. Das sieht man in der Werbung und in den neuen Medien. Das funktioniert gut, weil sich der Menschgerne an sichere Dinge, an eine wohlige Umgebung hält. Und in der Erinnerung bleiben ja vor allem die schönen, positiven Dinge haften.»