WETTER: 20 Grad in Luzern: So warm war es in diesem Jahr noch nie

Nach der Kälte zeigt sich das Wetter am Dienstag von seiner frühlingshaften Seite. Es war der bisher wärmste Tag des Jahres.

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Wieder in Betrieb: Die Rotseefähre. (Bild: Leserbild Margrith Imhof-Röthlin (Ebikon, 2. April 2018))

Wieder in Betrieb: Die Rotseefähre. (Bild: Leserbild Margrith Imhof-Röthlin (Ebikon, 2. April 2018))

Die Vögel wissen es schon länger, die Uhren auch und der Kalender sowieso. Jetzt spielt auch das Wetter mit: Es wird Frühling. In Luzern sind am Dienstag laut Meteonews exakt 20,0 Grad gemessen worden. Es ist damit der bisher wärmste Tag des Jahres. In Giswil wurden 19,9 Grad und in Cham 18,8 Grad gemessen worden. Am wärmsten war es in Aesch in Baselland mit 21,4 Grad. In den Alpen tobte am Dienstag der Föhn. So wurden beispielsweise in Altdorf 93 km/h gemessen.

In den Föhntälern wird es am Mittwoch noch einmal ähnlich warm. Dann nähert sich von Westen her eine Kaltfront. Sie bringt im Laufe des Nachmittags und -abends gewittrig durchsetzte Regengüsse. Der Föhn stemmt sich noch bis unmittelbar davor gegen die anstehende Wetterverschlechterung. Nach einem wechselhaften Donnerstag geht es ab Freitag bergauf. Abgesehen von ein paar Nebel- und Hochnebelfeldern ist es meist sonnig und 17 Grad warm. Am Samstag versprechen die Meteorologen schönes Frühlingswetter mit viel Sonnenschein und Temperaturen um 20 Grad, in den Föhntäler dürfte es gar bis zu 24 Grad warm werden. Am Sonntag gibt es voraussichtlich ein Gemisch aus Sonne, Wolken und einzelnen Regenschauern. Die Temperaturen gehen leicht zurück.

Wieso macht der April, was er will?

Einen aprilschen Wintereinbruch ausschliessen will der Wetterexperte aber nicht. «Der April ist für seine Schwankungen bekannt», sagt Meteorologe Thomas Jordi von Meteo Schweiz. Das typische Aprilwetter sei wechselhaft. Sonne und blauer Himmel weichen innert weniger Minuten Wolken und kurzen Schauern, auch Schnee könne im Frühlingsmonat nochmals fallen. Woran liegt das? Im April sind die Meere und Polargebiete noch kalt. Gleichzeitig steht die Sonne bereits wieder relativ hoch und scheint jeden Tag etwas länger. Dadurch kann sich die Erdoberfläche gut erwärmen. Dringt dann kalte Polarluft nach Mitteleuropa vor, wird sie tagsüber über dem Land erwärmt und steigt auf. So entstehen Quellwolken - und das führt zum «Aprilwetter».

Endgültig vorbei dürfte der Winter erst nach den «Eisheiligen» sein, sagt Jordi. Diese fallen laut Überlieferungen aus dem Mittelalter auf die Tage vom 11. bis 14. Mai. Es sind die Namenstage von Mamertus, Pankratius, Servatius und Bonifatius. Als Abschluss dieser Kaltphase gilt der 15. Mai, die «Kalte Sophie». Eine alte Bauernregel besagt, dass der Frost nach diesem Tag für die Landwirtschaft keine Gefahr mehr darstellt.

rem/lim

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