Der Traum einer Luzerner Familie ist Wirklichkeit geworden. Die Nosers aus Wikon werden bald in einem Haus wohnen, von dem man eine grandiose Aussicht geniesst. Am Montagmorgen wurde ihr neues Haus aufs Silo gehoben und in Position gebracht.
Die einen wollen auf der grünen Wiese bauen, in einem Dorf oder aber in der Stadt. Familie Noser hat sich hingegen ein ausgedientes Silo in Wikon als Wohnort ausgesucht. Seit sechs Jahren träumen die Nosers davon, hier zu wohnen, und am Montag ist der grosse Moment gekommen: Das 115 Tonnen schwere, vorfabrizierte Einfamilienhaus wurde mit einem Spezialkran aufs Silo gehoben und fixiert.
Es handelt sich um einen Raupenkran der Firma Fanger Kies + Beton AG aus Sachseln. Dieser wird oft im Brückenbau eingesetzt und kann bis zu 750 Tonnen stemmen. «Die Aktion mit dem Haus war auch für uns einmalig», sagt Firmenchef Fredy Fanger gegenüber unserer Zeitung, «es hat hervorragend geklappt, und das Wetter passte. Bei Wind hätten wir nicht arbeiten könnten.»
Laut Fanger kam derselbe Kran diesen Frühling in Reichenau (GR) zum Einsatz, als die zweite Hinterrheinbrücke der Rhätischen Bahn realisiert wurde. «Die neue Brücke wurde vorfabriziert und nachts mit diesem Kran eingesetzt», erklärt er.
Wie kam die junge Familie auf die Idee? Der Vater Clemens Noser arbeitet in der Nähe und fuhr täglich an diesem Silo vorbei, erklärte er «20 Minuten». Er habe es schade gefunden, dass das Gebäude nicht mehr genutzt wird. Im Inneren wollte die Familie aber nicht wohnen. Laut Clemens Noser war es aber statisch möglich, das Silo mit einem Haus aufzustocken; der Bau brauchte viele behördliche Sonderbewilligungen, und das Baubewilligungsverfahren dauerte deshalb lange.
Die Noser freuen sich nun auf die unverbaubare Rund-Sicht von ihrem aussergewöhnlichen Silohaus. In das Haus mit 6,5 Zimmern und 200 Quadratmetern Wohnfläche wird man über ein Treppenhaus oder den bereits im Silo realisierten Lift gelangen.