Angehörige, Freunde und Arbeitskollegen haben am Donnerstagnachmittag in einem bewegenden Trauergottesdienst der Opfer des Amoklaufs von Menznau gedacht. Sie verbrannten als Zeichen der Trauer vor der Kirche Holzspäne.
Mehrere hundert Personen hatten sich am Donnerstagnachmittag um 15 Uhr zum Trauergottesdienst in der Kirche St. Peter und Paul in Willisau versammelt. Auch viele Mitarbeiter der Firma Kronospan erwiesen den Verstorbenen die letzte Ehre. Zentrales Thema an der ökumenischen Feier war die Sprachlosigkeit.
Ein sichtlich mitgenommener und mit den Tränen kämpfender Firmenchef Mauro Capozzo sagte: «Wir sind fassungslos und traurig. In ein paar Minuten hat sich unsere Welt verändert. Ich wünschte mir, ich könnte die richtigen Worte finden. Die Frage nach dem Warum lässt uns nicht mehr los. Ich spreche allen Angehörigen mein Beileid aus.»
Neben Kantonsratspräsident Urs Dickerhof und dem Menznauer Gemeinderat war auch die Luzerner Regierung beim Gottesdienst in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche durch RegierungspräsidentGuido Graf und dem aus Willisau stammenden Regierungsrat Robert Küng vertreten. «Diese Tat hat uns schockiert und sehr betroffen gemacht. Im Moment können wir nur eines: trauern», sagte Graf in seiner Rede. Auch die Politik müsse das Geschehene verarbeiten. «Wir müssen uns fragen, was wir tun können», so Graf. Erklärungsversuche für das Vorgefallene gab es keine.
Am Tag nach dem Furchtbaren nehme das Geschehene den Menschen noch immer das Wort und den Atem, sagte der katholische Pfarrer von Willisau, Martin Walter. Die Feier sei ein Zeichen der Menschlichkeit und könne der Anfang von Trost sein.
Die Feier bot den Anwesenden Gelegenheit, nach Worten zu suchen. Die Trauernden beschrifteten Holzspäne, um ihren Gedanken Ausdruck zu verleihen. Anschliessend an den Trauergottesdienst wurden die Holzspäne vor der Kirche verbrannt.
Am Freitag um 19.30 Uhr findet in der Pfarrkirche Menznau eine Gedenkfeier für die Opfer statt. Eingeladen sind neben den Mitarbeitern und Angehörigen auch die Einwohner von Menznau, Geiss und Menzberg.
rem/sda