Das Forum Wirtschaft fordert eine Strategieänderung beim Standortmarketing. Der Weltruf als Tourismusdestination reiche nicht aus für die Ansiedlung von Unternehmen.
«Die Stadt. Der See. Die Berge» – mit diesen Worten wirbt Luzern um Touristen. Der Slogan bringt auf den Punkt, wie Aussenstehende Luzern sehen: eine Shoppingstadt mit spektakulärer Natur vor der Haustüre. Dieses Image, gewürzt mit internationalem Kultur-Glamour, wird nicht nur von Luzern Tourismus, sondern auch von der Politik bei jeder Gelegenheit gerne bekräftigt.
Doch von Touristen allein haben eine Stadt und ein Kanton mit 380 000 Einwohnern noch nicht gelebt. Für Steuereinnahmen und Arbeitsplätze braucht es potente Firmen, die sich hier niederlassen. Luzern sei als Tourismusmarke zwar weltbekannt, «doch das genügt nicht, um Firmen anzusiedeln, solange Luzern gar nicht auf einer Liste möglicher Wirtschaftsstandorte erscheint», sagt Thomas Held. Der Ex-Direktor von Avenir Suisse ist Mitglied des Forums Wirtschaft Luzern, dem strategischen Ausschuss der Wirtschaftsförderung. Unter dem Titel «Markenkern Luzern» hat dieser kürzlich ein Strategiepapier herausgegeben.
Thomas Held spart nicht mit Kritik an der bisherigen Ausrichtung Luzerns mit den Worten «Die Stadt. Der See. Die Berge». Diese Worte schränkten die Marke radikal auf die touristischen Aspekte ein, heisst es im Strategiepapier. Luzern werde nicht ausreichend als Wirtschaftsmarke gesehen. Generell fehle es an einer umfassenden Markenstrategie.