Hochschul-Absolventin: Ihr reicht so leicht niemand das Wasser

Die HSLU-Absolventin Marina Ehrler ging der Frage nach, wie Firmen von Leitungswasser überzeugt werden können.

Natalie Ehrenzweig
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Marina Ehrler hat eine Studienarbeit zum Thema «Auf Leitungswasser umstellen im Firmenalltag» verfasst. (Bild: Boris Bürgisser, Luzern, 15. September 2019)

Marina Ehrler hat eine Studienarbeit zum Thema «Auf Leitungswasser umstellen im Firmenalltag» verfasst. (Bild: Boris Bürgisser, Luzern, 15. September 2019)

Als Marina Ehrler sich für ihre kaufmännische Lehre entschied, tat sie dies, weil ihr die Vielseitigkeit und Breite zusagte. Bereits damals war ihr klar, dass sie sich die Möglichkeit des Studiums zur Vertiefung der Wirtschaftsthemen offenhalten wollte, deshalb schloss sie ihre Lehre gleich mit der Berufsmatura ab. «Nach der Lehre arbeitete ich noch ein Jahr bei meinem Lehrbetrieb Schindler Aufzüge AG und entschied mich dann, in Luzern Business Administration Vollzeit zu studieren», erzählt die Meierskapplerin, die während des Studiums ein kleines Pensum bei Schindler behielt.

«Die Hochschule Luzern – Wirtschaft sagte mir zu. Nicht nur, weil sie von Zuhause mit zwanzig Minuten Busfahrt zu erreichen ist. Ich war am Infoabend und mir gefiel, dass hier der Unterricht sehr praxisorientiert und persönlich ist», sagt die 22-Jährige. Während dreier Semester hat sie das Grundstudium absolviert. Für die Wahl des Vertiefungsfachs für die nächsten drei Semester ging sie an verschiedene Infoabende: «Am gewählten Fach «Public und Nonprofit-Management» hat mich interessiert, dass auch Politik und Volkswirtschaft Teil der Module war».

Lehr- und erlebnisreiche Studienjahre

Der 22-Jährigen gefiel auch, dass im Grundstudium die profitorientierte Betriebswirtschaft im Zentrum stand, während sie sich im Vertiefungsfach mit dem Gegenteil beschäftigte. Die frischgebackene Betriebswirtin ist auch sonst zufrieden mit ihrer Studienortwahl: «Das Fachliche wurde vertieft, aber wir haben auch viele Soft Skills gelernt, wie zum Beispiel vor einem grossen Publikum Ideen oder selbst erarbeitete Konzepte zu präsentieren». Ehrler schaut überhaupt auf drei lehr- und erlebnisreiche Jahre zurück: «Ich habe viele tolle Menschen kennen gelernt und behalte die letzten drei Jahre als eine super Zeit in Erinnerung.» Für die Bachelorarbeit suchte sich Ehrler eine Organisation aus, die sie bereits kannte. Ehrler sagt:

«Wasser für Wasser ist in Luzern daheim und ich hatte schon davon gehört. Nach etwas Recherche habe ich mich bei ihnen gemeldet und gefragt, ob sie allenfalls ein passendes Thema für meine Arbeit hätten.»

Alternativ hat die Hochschule einen Pool von Themen, von denen die Studierenden auswählen können, wenn sie kein eigenes finden. «Wasser für Wasser hat seit rund fünf Jahren das Konzept «WfW im Büro»», sagt Ehrler. Dabei sollen Unternehmen dafür gewonnen werden, die Angestellten zum Leitungswassertrinken zu animieren.

Marina Ehrlers Aufgabe war dreigeteilt: Das Büro-Konzept, für das Wasser für Wasser bereits rund 180 Partner gewinnen konnte, wurde von der Betriebswirtin erst evaluiert: «Ich habe zum Beispiel untersucht, wie zufrieden die Partner mit dem Konzept sind, ob sie etwas vermissen oder welche Änderungen in der Konzeptumsetzung durch den neuen Fokus auf Grossunternehmen berücksichtigt werden müssen. Als Zweites habe ich ein Partnerbeziehungsmanagement ausgearbeitet und dabei die Bedürfnisse beider Seiten miteinbezogen. Und als Drittes wollte ich rausfinden, wie das Konzept bei den Mitarbeitenden der Partnerunternehmen ankommt».

Zum ersten Mal setzte die damalige Studentin so eine grosse Arbeit, die sich über ein Jahr zog, um. «Inhaltlich konnte ich viel vom Gelernten umsetzen», beschreibt sie. Marina Ehrler war es wichtig, ein Bachelorthema zu finden, das auch zu ihrem Vertiefungsfach passte. Doch in eine NGO hat es sie nach dem Studienabschluss nun doch nicht gezogen. Über eine Jobplattform wurde sie von einem Luzerner Jungunternehmen für eine Stelle als Recruiter angeschrieben. «Schon bei Schindler habe ich mal im HR gearbeitet. Mir gefällt, dass ich viel mit Menschen zu tun habe und dass ich beim Unternehmen mithelfen kann, sich weiterzuentwickeln», freut sie sich über ihren neuen Job.», freut sie sich über ihren neuen Job.

Sie hätte sich auch vorstellen können, bei einer NGO zu arbeiten: «Aber die Einstiegschancen nach dem Studium sind in der Privatwirtschaft besser». In Zukunft kann sich die begeisterte Freizeitsportlerin auch vorstellen, im HR-Bereich, im Projektmanagement oder zum Beispiel in der Nachhaltigkeitsabteilung einer Firma zu arbeiten.

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