Zentralschweiz
Alternative zu russischem Gas: Die gibt’s, doch es ist kompliziert

Fast die Hälfte des Erdgases, welches in der Schweiz gebraucht wird, kommt aus Russland. Das passt vielen nicht und sie suchen darum nach Alternativen. Die heissen Biogas oder Fernwärme. So einfach ist es aber nicht.

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Der Krieg in der Ukraine wirft nicht nur Fragen nach humanitärem Engagement, nationaler und internationaler Sicherheit, sondern auch zur Energieversorgung auf. Stichwort: russisches Gas. Das passt vielen nicht mehr, weshalb nach Alternativen gesucht wird, schreibt Pilatus Today.

So gibt es beispielsweise Schweizer Biogas, das aus organischen Abfällen, Reststoff, Hofdünger, Mist, Grüngut, industriellen Abfällen und Nebenprodukten produziert wird. Das macht unter anderem die SwissFarmerPower Inwil. Das Unternehmen liefert das Biogas an Erdgas Zentralschweiz, deren Mehrheitsaktionärin die EWL Energie Wasser Luzern ist. Eine der Abnehmerinnen des Schweizer Biogases aus Inwil sind unter anderem die Wasserwerke Zug. Als deren Kunde, kann man das - teurere - Schweizer Gas beziehen. «Wir bieten den Kunden Schweizer Biogas an. Allerdings ist die Biogas-Menge begrenzt. Wenn die Kunden nur noch Schweizer Biogas beziehen möchten, reicht die Menge nicht aus», sagt Andreas Widmer, CEO der Wasserwerke Zug, gegenüber Pilatus Today.

Eine andere Möglichkeit sei auch, sich einem CO2-neutralen Wärmeverbund anzuschliessen, so Widmer. Eine solche Umstellung ist aber nicht einfach und vor allem auch keine schnelle Sache.

Alternativen werden auf Hochtouren produziert

Bei SwissFarmerPower Inwil wird derzeit auf Hochtouren gearbeitet, wie Geschäftsführer, Philip Gassner, gegenüber Pilatus Today sagt: «Wir versuchen, die Produktion so gut wie möglich auszulasten, dass wir die Nachfrage so gut wie möglich decken können. Längerfristig sind wir auch dran, unsere Prozesse zu überdenken und zu schauen, wie wir noch besser und noch mehr Energie produzieren können.» So könnte es – im Gegensatz zum laufenden – im kommenden Winter bereits genügend Alternativen zum russischen Gas geben. (red)