Das Zentralschweizerische Jodlerfest an diesem Wochenende ist ein Mega-Event. Das Fest ist angerichtet – auch für die grosse Hitze ist man gewappnet.
Vom 28. Juni bis 30. Juni findet in Horw das 63. Zentralschweizerische Jodlerfest in Horw statt. Das Motto lautet: «Es Fäscht för alli». Es ist eines der grössten Volksfeste dieses Jahres in der Zentralschweiz.
Inhaltsverzeichnis
Freitag, 28. Juni: 15.00 Uhr: Beginn der Wettvorträge Alphorn- und Büchelblasen. 16.00 Uhr: Beginn Wettvorträge Fahnenschwingen. 16.00 Uhr: Offizielle Festeröffnung. 18.30 Uhr: Beginn Wettvorträge Jodeln (bis 22.30 Uhr).
Samstag, 29. Juni: 09.30 Uhr: Beginn Wettvorträge Fahnenschwingen. 10.00 Uhr: Beginn Wettvorträge Alphorn- und Büchelblasen. 10.30 Uhr: Beginn Wettvorträge Jodeln. 14.00: Vorträge Schweizer Folklorenachwuchs, bis 16.00 Uhr. 17.00 Uhr: Offene Bühne frei für alle Darbietungen. Letzte Jodel-Wettvorträge um 20.30 Uhr.
Sonntag, 30. Juni: 09.00 Uhr: Festeinzug der Ehrengäste durch das Dorf zur Horwerhalle. 09.15 Uhr: Festakt mit ökumenischer Andacht und Fahnenübergabe in der Horwerhalle. 14.00 Uhr: Beginn Festumzug «Es Fäscht för alli».
Das Zentralschweizer Fernsehen Tele 1 überträgt den Festumzug am Sonntag ab 13.45 Uhr live. Co-Kommentator ist Gody Studer, «Jodler-Urgestein» aus Escholzmatt, seit über 40 Jahren in der Jodlerszene aktiv.
Die Organisatoren empfehlen eine Anreise mit dem öffentlichen Verkehr. Der Fahrplan inklusive Nachtangebot vom Samstag auf den Sonntag ist im Online-Fahrplan unter www.sbb.ch einsehbar. Die Bus- und Bahnlinien werden entsprechend verstärkt. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag verkehren zusätzliche Nacht-S-Bahnen, und am Sonntag sind diverse Extrazüge im Einsatz. Das OK empfiehlt im Gebiet des Tarifverbunds Passepartout den Kauf einer Passepartout-Tageskarte. Für Autofahrer gibt es ausserhalb des Jodlerdorfs 3'200 kostenpflichtige Parkplätze.
Wegen des Jodlerfests ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Unter anderem ist während des Festbetriebs von Freitag, 12 Uhr, bis Sonntag, 20 Uhr, die Kantonsstrasse vom Einmünder Kirchweg bis vor das Gasthaus Rössli in beiden Richtungen gesperrt. Ebenfalls in beide Richtungen gesperrt ist die Ringstrasse nach dem Einmünder Hans-Reinhard-Strasse bis Kreisel Merkur. Gesperrt sind auch der Bahnhofweg und die Bahnhofstrasse. Busumleitung: Krienserstrasse – Allmendstrasse – Ebenaustrasse – Schöngrundstrasse und umgekehrt.
Wegen der zu erwartenden grossen Hitze haben die Organisatoren auf Empfehlung der Blaulichtorganisationen zusätzliche Massnahmen beschlossen: Unter anderem wird das Personal aufgestockt. Damit könne man die einzelnen Arbeitsschichten verkürzen und sei «für unvorhergesehene Einsätze gewappnet», sagt OK-Chef Thomas Zemp. Zusätzliche Helferinnen und Helfer werden weiter gesucht (Anmeldungen via Helferzentrale 041 349 14 96). Auch für genügend Wasserzufuhr soll gesorgt werden. Unter anderem gibt es bei den grossen WC-Anlagen je zwölf Wasserhähne mit Waschtrögen und frischem, kaltem Wasser. Alle Brunnenanlagen mit Trinkwasser sind in Betrieb (Raiffeisen Bank, Schulhaus Allmend, Spielplätze). Zusätzlich wird es Wasserzapfstellen ab Hydrant geben. Sprühanlagen/Sprinkleranlagen habe man geprüft, sagt OK-Chef Zemp. Diese hätten aber kurzfristig nicht beschafft und installiert werden können.
Das Jodlerfest in Horw ist ein Event der Superlative. Hier einige Zahlen und Fakten:
Am Jodlerfest messen sich die aktiven Teilnehmer in drei Ausdrucksformen schweizerischen Brauchtums. Wir stützen uns bei der Beschreibung auf Angaben der Fest-Organisatoren:
Jodeln
In der Zentralschweiz kennt man zwei Arten von Jodelgesang: das Jodellied und den Naturjodel. Das Lied besteht in der Regel aus einem Text mit drei Strophen, wobei nach jeder Strophe ein Jodel folgt. Der Naturjodel ist eine Melodie ohne Worte, die das Empfinden der Bergler und Älpler zum Ausdruck bringt.
Alphornblasen
Alphorn und Büchel wurzeln in derselben Tradition wie der Kühreihen (ein Lied, mit dem ursprünglich in den Alpen die Kühe zum Melken gelockt wurden), Jodel und «Bätruef» (Alpsäge). Die verschiedenen musikalischen Traditionen haben sich gegenseitig beeinflusst. Die erste Erwähnung in der Schweiz geht auf 1527 zurück, als ein Mönch des Klosters St. Urban ins Kassabuch schrieb, er habe einem jurassischen Alphornbläser für seinen Auftritt einen Batzen gegeben. Mit Ausnahme der Buchsen (Verbindungsteile) und Stimmzüge (für Feinjustierung der Grundstimmung) müssen die Instrumente vollständig aus Holz hergestellt werden und in der gleichen Grundstimmung sein.
Fahnenschwingen
Fahnenschwinger dürfen an Jodlerfesten ihre Darbietung nur mit der Schweizer- oder einer Kantonsfahne vorführen. Das quadratische Fahnentuch weist eine Seitenlänge von 120 Zentimeter auf. Der Kreis, in dem die Darbietung stattfindet, hat 150 Zentimeter Durchmesser. Alle Schwünge und Vortragsteile sind links und rechts auszuführen. Der Vortrag dauert drei Minuten. Es gibt 93 Fahnenschwünge. Sie sind unterteilt in Unterschwung, Leib- und Körperschwünge, Tellerschwünge, Mittelhochschwünge, Hochschwünge, Bein- und Körperschwünge und Zuwürfe für Duette. Markante Schwünge tragen die Namen wie «Rigihoch» oder «Pilatusstich».