Dank der Südumfahrung kann der Dorfkern in Küssnacht neu gestaltet werden. Das setzt das Einverständnis von rund 150 privaten Grundeigentümern voraus – und den Segen der Bevölkerung.
Mit der Südumfahrung wird das Zentrum von Küssnacht ab 2020 vom Durchgangsverkehr entlastet. Dies soll genutzt werden, um die heutige Verkehrsorientierung des Strassenraums mit einer neuen Gestaltung und reduzierten Geschwindigkeiten zu ändern. Die dazu geplanten baulichen Massnahmen im Strassenraum sowie die entsprechenden Verkehrssignalisationen liegen bis am 18. Oktober öffentlich auf, wie der Bezirksrat am Donnerstag mitteilte.
Mit der neuen Zentrumsgestaltung soll gewährleistet werden, dass der Durchgangsverkehr ab 2020 auch tatsächlich auf die Umfahrung verlagert und der Verkehr im Zentrum beruhigt wird. Gleichzeitig soll mit gestalterischen Massnahmen der Strassenraum aufgewertet werden, um die Aufenthaltsqualität für Anwohner und Besucher sowie die Einkaufsattraktivität zu erhöhen. Die Massnahmen betreffen sämtliche Strassen ab den drei Zufahrten ins Zentrum zwischen Kreisel Räbmatt, Ebnet und Kreisel Baer.
Von der neuen Zentrumsgestaltung sind rund 150 private Grundeigentümer und viele Ladenbesitzer direkt betroffen. Mit der überwiegenden Mehrzahl von ihnen wurden persönliche Gespräche geführt. Im Rahmen der Mitwirkung haben auch Organisationen und Kommissionen Stellungnahmen eingereicht. Bezirksrat und Planer haben versucht, die Anliegen so gut wie möglich zu berücksichtigen.
Im Interesse der beabsichtigten Zielsetzung und einer einheitlichen Gestaltung war der Berücksichtigung von sämtlichen individuellen Wünschen aber Grenzen gesetzt. Wegen des sehr beschränkten Raumes im Ortszentrum galt es, bei der Planung viele Abhängigkeiten zu berücksichtigen. Eine besondere Herausforderung war die Platzierung der Bushaltestellen und die Anordnung der leicht höheren Anzahl Parkplätze. Durch die Reduktion der Fahrbahnbreiten konnte Raum für verschiedene Aufenthaltsbereiche gewonnen werden. Diese werden mit Bäumen, Sitzgelegenheiten, Veloabstellplätzen und weiteren Aufwertungen versehen. Anstelle der heutigen Trottoir-Randsteine werden Fahrbahn und Fussgängerbereich mit flachen Steinreihen markiert.
Die baulichen Massnahmen umfassen neben der Umgestaltung des Strassenraums und der Fussgängerbereiche auch die gesamte Infrastruktur im Untergrund. Während der Bezirk für den Ausbau der Abwasser- und Meteorwasserleitungen besorgt ist, werden auch die Wasser-, Strom- und Kabelleitungen durch die jeweiligen Leitungsträger erneuert.
Gleichzeitig mit dem Baugesuch des Bezirks für die bauliche Umgestaltung liegt auch der Plan mit den Verkehrssignalisationen des kantonalen Tiefbauamtes auf. Daraus geht hervor, für welche Strassenabschnitte Tempo 30 eingeführt wird. Zudem wird die bestehende Begegnungszone Unterdorf über den Hauptplatz hinaus erweitert.
Die Umsetzung der Massnahmen erfolgt nach Eröffnung der Südumfahrung hauptsächlich in den Jahren 2020/21. Die konkrete Etappierung der Bauarbeiten mit den entsprechenden Verkehrsumleitungen wird im Rahmen der Ausführungsplanung erst noch festgelegt. Während der Bauphase sind Einschränkungen nicht vermeidbar. Die Planung wird bei der Realisierung jedoch ein besonderes Augenmerk auf die Koordination legen und ist bestrebt, die Behinderungen möglichst gering zu halten.
Zu den wichtigsten Themen und Fragen im Zusammenhang mit der neuen Zentrumsgestaltung wurde eine Broschüre verfasst, welche allen Haushaltungen im Bezirk Küssnacht zugestellt wird. Sämtliche Unterlagen können vom 28. September bis am 18. Oktober mittels Planauflage im Rathaus 2 eingesehen und von der Webseite des Bezirks unter www.kuessnacht.ch heruntergeladen werden.