Zoos: Goldau top, Rothenburg flop

Der Schweizer Tierschutz STS hat 41 kleine Zoos und Tierparks in der Schweiz unter die Lupe genommen. Der Tierpark Goldau schneidet im Ranking gut ab; Toni's Zoo in Rothenburg weniger.

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Tierpark Goldau: Der Tierschutz lobt das Bärengehege. (Bild: Archi Andrea Schelbert / Neue SZ)

Tierpark Goldau: Der Tierschutz lobt das Bärengehege. (Bild: Archi Andrea Schelbert / Neue SZ)

Der Tierpark Goldau schneidet im Zoobericht 2012 gut ab: «Die Gehege sind grosszügig dimensioniert und reich strukturiert. Man ist sichtlich bestrebt, den Wildtieren tiergerechte Anlagen zur Verfügung zu stellen», heisst es im Bericht. Positiv werden die Bären- und Wolf-Gehege, der Wildschwein-Bereich sowie die Gehege für den Baummarder erwähnt. Die Freilaufanlage, in dem sich Mufflons und Hirsche frei bewegen können, sei aus Tierschutzsicht eher problematisch, da eine Belästigung der Tiere durch selbst mitgebrachtes Futter nicht ausgeschlossen werden könne. Fragwürdig sei auch, dass Hirsch-Stieren die Geweihe aus Sicherheitsgründen gekürzt wird.

Schlecht kommt Toni's Zoo in Rothenburg weg: Viele der Gehege – leider auch neu erstellte – sind zu klein und zu wenig gut artgemäss strukturiert. Viele Tiere verfügen über zu wenig Rückzugsmöglichkeiten. Vielen werde das Futter schön auf dem Teller serviert statt es im ganzen Gehege zu Verteilen und die Tiere mit Futtersuche zu beschäftigen. Nach Meinung des Tierschutzes müsste die Anzahl Tierarten verkleinert werden. Positiv erwähnt werden die Käfige der Affen, der Kattas sowie die Voliere mit den verschiedenen Vögel.

Der Bericht des Tierschutzes hat 41 Schweizer Zoos und Tierparks auf die artgerechte Haltung analysiert. Er zeigt, dass in den letzten Jahren in vielen Zoos und Tierparks rege gebaut und erneuert wurde. Dabei könne erfreulicherweise eine Tendenz zu grosszügigeren und tiergerechteren Anlagen festgestellt werden, schreibt der STS. Als positive Beispiele nennt der STS in seinem Bericht unter anderem den Greifvogel-Park Falconeria in Locarno und den Zoo Seeteufel im bernischen Studen. Auch die neue Südamerika-Anlage im Zürcher Zoo, das Pantanal, sei erfreulich. Als schwarze Schafe nennt der STS etwa den Tierpark Gäbelbach in Bern-Bethlehem. Gar als «skandalös» bezeichnet der STS die Haltung der Waschbären.

Gesetze werden eingehalten

Einschreiten kann der Tierschutz meistens nicht, denn die Haltung entspricht in der Regel den Vorschriften der Tierschutzverordnung, vor allem, was die Gehege-Grösse betrifft. Für den STS definiert das aktuelle Gesetz deshalb nicht Richtlinien für eine optimale Haltung, sondern lediglich «die Grenze zur Tierquälerei».

rem/sda