Während beim Gnagi-Frass im Casino Luzern zunehmend die Agglomeratiönler das Zepter zu schwingen scheinen, setzt der vorfasnächtliche Konteranlass der Zunft zu Gordon Blööö auf den bewährten, hyperaktiv Värsli produzierenden Gästemix im altehrwürdigen Stadtluzerner «Doorzögli». Bereits zum 10. Mal ging die Sause über die Bühne.
Wo findet die mit Abstand grösste Sauerei in Luzern statt? Keine Frage! Das passiert naturgemäss im Café La Suisse, besser bekannt als «Doorzögli». Dort steigt jeweils der Bot der Zunft zu Gordon Blööö: Zum 10. Mal bereits versammelt der eher feste Gordon-Blööö-Baba Peti Federer seine knapp 50 Zünftler und Gäste zur legendären Sause – als Konteranlass zum Gnagi-Frass. Und weil die schräge Vereinigung nun doch schon ihren Zehnten verbuchen kann, feiert sie sich mit einem kleinen «Umzögli» ins «Doorzögli». Neue Standarte, Kutsche mit Zunftrat und Klima-Demo – «Vegi! Vegi! Vegi!» - inklusive.
Wo so viel paniertes Schwein den Käse einquetscht, kann der Sauglattismus nicht weit sein. Und so sorgt an diesem Montagabend wieder eine dichte Reihe mit träfen Versli und wilden Theäterli für ausgelassene Vorfasnachtsstimmung. Wer abfällt, wird wohlwollend besungen. Nur die Zunft Fluntern muss sich – da die «Zürischnörre» unter den Erwartungen bleibt – kräftig anzünden lassen. Der immer wieder grossartige Dani Bucheli reimt subito:
«Der Gordon-Blööö-Zünftler denkt, der Flunterer Zöifter nicht // er gleicht dies aus, indem er spricht»
Zum Glück sind die Zürcher eine vernachlässigbare Grösse. Hier geben FCL, Stadtrat und Klimapolitik genug her für lokales Satireschaffen. Ein Müsterchen des geistig-geistlichen Trios «Urbi et Orbi»: «De Martin Merki wär halt gärn // neue Stapi vom schöne Lozärn. Gwössi glaubed, är hed kei Brot // är esch ned grüen und au zwenig rot.» Die Themen werden den Gordon-Blööödlern in den kommenden Jahren bestimmt nicht ausgehen.