ZUKUNFT: Luzerner sollen Stadtzukunft mitbestimmen

Gestützt auf eine Befragung der Bevölkerung hat die Stadt Luzern ein erstes Raumentwick­lungskonzept präsentiert. Wiederum sind jetzt dazu bis im Juli Meinungen aus der Öffentlichkeit gefragt.

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Blick auf das Stadtzentrum Luzerns aus der Luft aus. (Bild Corinne Glanzmann/Neue LZ)

Blick auf das Stadtzentrum Luzerns aus der Luft aus. (Bild Corinne Glanzmann/Neue LZ)

Die Stadt Luzern ist auf dem Weg zu einer neuen Bau- und Zonenordnung einen Schritt weiter: Nachdem die Bevölkerung im Herbst 2007 rege über drei Zukunftsszenarien mitdiskutiert hatte, hat der Stadtrat gestützt darauf am Montag ein Raumentwicklungskonzept (REK) vorgelegt.

In einer Vernehmlassung können Bevölkerung sowie Verbände und Institutionen schriftlich Stellung dazu beziehen. Baudirektor Kurt Bieder rief die drängensten Probleme der Stadt Luzern in Erinnerung: Das geringe Wirtschaftswachstum, fehlende Entwicklungsspielräume und der Verkehr.

Entwicklung am nördlichen und südlichen Stadtrand
Der Entwurf des REK nimmt sich dieser Probleme an. Die Entwicklungsgebiete für neue Wohn- und Arbeitsgebiete liegen im Norden und Süden an der Stadtgrenze. Die Innenstadt bietet kaum Reserven, da Grüngebiete und homogene Quartiere wie die Altstadt nicht angetastet werden sollen.

Da die potentiellen Entwicklungsgebiete auch in Nachbarsgemeinden liegen, müsse die Zusammenarbeit verstärkt werden. Die Fusion mit Littau habe sich diesbezüglich als Segen erwiesen, sagte Bieder. Aber auch die Verkehr- und Wirtschaftsprobleme seien nur auf Agglomerationsebene zu lösen.

Das REK zeigt auch auf, wo innerhalb der Bauzonen von Luzern und Littau bauliche Verdichtungen, sprich Hochhäuser möglich sind. Es definiert Schlüsselareale, wo die Entwicklung noch offen ist. Ruedi Frischknecht, Projektleiter Stadtentwicklung, will auch kulturelle Freiräume für das kreative Milieu sichern.

Vorbildliche Zusammenarbeit mit Littau
Initiativen und Entwicklungen, die die Stadt vorantreiben will, sind parallel zu den Planungsarbeiten in einem Aktionsprogramm definiert. Es zeigt auf, wie die Sicherheit im öffentlichen Raum verbessert werden kann, nennt Naturgefahren und definiert Energieziele.

Integriert in die künftige Bau- und Zonenordnung wird auch das REK von Littau. Dieses will den Littauer Berg als Grünfläche erhalten, den ÖV auf dem Littauer Boden verbessern und das Dorfzentrum sowie Reussbühl aufwerten. "Wir erbringen den Tatbeweis, dass die Entwicklung zwischen der Stadt und einer Gemeinde funktioniert", sagte Stefan Roth, Gemeindeamman von Littau.

Die Vernehmlassung des Entwurfs des REK dauert vom 19. Mai bis 7. Juli. Im Dezember dieses Jahres soll das Stadtparlament über eine bereinigte Fassung bestimmen. 2009 soll die revidierte Bau- und Zonenordnung vorliegen.

sda