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Eine weitere Überraschung in Kriens: Die Grünen empfehlen einzig Clà Büchi (SP) zur Wahl als Stadtrat – nicht aber die bisherige SP-Stadträtin Judith Luthiger. Der Grüne Maurus Frey peilt weiterhin das Stadtpräsidium an.
Im Krienser Stadtratswahlkampf kommt es zu einer weiteren Überraschung: Die Grünen empfehlen einzig Clà Büchi (SP) zur Wahl – nicht aber die bisherige SP-Stadträtin Judith Luthiger. Das entschieden die Parteimitglieder an einer ausserordentlichen Online-Versammlung am Dienstagabend, wie es in einer Mitteilung der Grünen heisst. Im ersten Wahlgang unterstützte die Partei sowohl Büchi als auch Luthiger.
«Uns ist bewusst, dass wir mit dieser Entscheidung für eine Überraschung sorgen, die eine Erklärung braucht», sagt Grünen-Co-Präsident Erich Tschümperlin auf Anfrage. «Nach intensiven und langen Diskussionen hat die Mitgliederversammlung aber beschlossen, ein Zeichen zu setzen.» Der Entscheid sei klar ausgefallen. «Auch die Wählerinnen und Wähler haben sich im ersten Wahlgang eindeutig für neue Kräfte ausgesprochen», so Tschümperlin. «Wir machen das jetzt auch.»
Das zweitbeste Resultat im ersten Wahlgang und die politischen Positionen von Cla Büchi seien ausschlaggebend für den Entscheid gewesen. Tschümperlin:
«Dass die SP tatsächlich zwei Sitze macht, ist für uns alles andere als sicher.»
Es scheint so, als nähmen die Grünen mit dieser Wahlempfehlung einen Einzug der SVP in den Stadtrat in Kauf. Dazu sagt Tschümperlin: «Unsere Mitglieder wollen, dass Clà Büchi sicher den Sprung in den Stadtrat schafft, darum die Wahlempfehlung.»
SP-Präsident Raphael Spörri sagt auf Anfrage:
«Wir finden es schade, dass den Grünen der Mut fehlt, im Krienser Stadtrat eine linke Mehrheit anzustreben.»
Dass die Grünen das Doppelticket der SP nicht unterstützen und nur auf Clà Büchi als Mann setzen, bedaure die Partei. «Wir akzeptieren den Entscheid unter Freunden aber», so Spörri.
Die Resultate des ersten Wahlgangs:
Darüber hinaus teilen die Grünen mit, dass Maurus Frey erneut für das Stadtpräsidium kandidiert. Der Grüne Frey ist der einzige der ursprünglich acht Kandidaten, der im ersten Wahlgang den Sprung in den Stadtrat geschafft hat. Bei der Wahl ums Stadtpräsidium holte er 2091 Stimmen. Damit landete Frey hinter Matthias Senn (FDP), der ebenfalls als «Stapi» kanditierte. Bei der Stadtratswahl hat Senn allerdings das schlechteste Resultat gemacht – und ist in der Folge zurückgetreten.
«Ich trete mit Elan für den zweiten Wahlgang an», lässt sich Frey in der Medienmitteilung der Grünen zitieren. «Ich freue mich auf spannende Begegnungen und Debatten und bin bereit. Ganz egal mit wem ich ins Rennen um die Gunst und das Vertrauen der Krienserinnen und Krienser steigen darf.» Mittlerweile ist bekannt, dass die CVP Kriens mit ihrer Präsidentin Christine Kaufmann-Wolf das Stadtpräsidium erobern will.
Erich Tschümperlin glaubt, dass Frey gute Wahlchancen hat: «Nach seinem Resultat im ersten Wahlgang ist er prädestiniert für das Amt des Stadtpräsidenten.»
Resultate nach dem ersten Wahlgang: