Gescheiterte Fusionen, speuzige Skifahrer und idiotische Fans: In Escholzmatt ging die Post gestern ab.
Diese Fasnachtskulisse machte dem Geisshorner, der Escholzmatter Sagengestalt, sichtlich Freude: Tanzend und wippend und mit dem Publikum schaurig-schön flirtend führte der Gehörnte am Donnerstagnachmittag in Escholzmatt den Umzug an: «Scho zwöi- bis drüütuusig» Zuschauer seien da an den Strassenrändern, schätzte Speaker Sepp Krummenacher, er ist «Tätschmeister» und einer der drei vom Fasnachtsrat, welche jedes Jahr den Umzug auf die Beine stellen. Vereine und viele Gruppen tragen mit originellen Beiträgen den Inhalt bei.
Die aktuelle nationale Abfahrtsgrösse Beat Feuz stammt aus dem Nachbardorf – kein Wunder, war er ein willkommenes Thema: «Go Föiz» prangte selbst auf den Tubas der Guuggenmusigen – und «Cuche und Föiz – die hei Spöiz» reimte die Trachtengruppe Escholzmatt. Grandios mit der Braut in Weiss und dem Bräutigam in Schwarz war die Hochzeit der G 4, die gescheiterte Entlebucher Gemeindefusion, inszeniert – die Ehe ging aber in die Brüche vor der Hochzeitsnacht. Pyros in Fülle entzündete die Fasnachts-
crew des einheimischen FC – und strafte gleichzeitig die Fussball-Pyromanen gnadenlos ab: «Hurra, die Vollidioten sind da.»
Handfest und augenfällig wurde der einstige Heuet vorgeführt: mit Drahtseil, Heufuder und Bindbaum. «Ja, so habe ich selber noch oft gearbeitet», sinnierte Peter Bieri am Strassenrand und freute sich am aufwendig inszenierten «Bärgheuet» der Kirchenmusik.
Hannes Bucher
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