Nicht allen älteren Menschen ist ein möglichst sorgenfreier Lebensabend vergönnt. Manche von ihnen leiden unter einer Not, die gerade für sie schwer ist: Weil sie sich schlecht wehren können. Weil sie sich schämen, plötzlich Hilfe zu benötigen.
Arno Renggli
arno.renggli@luzernerzeitung.ch
Nach einem arbeitsreichen Leben, oft auch im Dienste der Familie, hat man eine noch möglichst sorgenfreie Zeit verdient: Darüber herrscht grosse Einigkeit, und darauf hoffen auch Menschen, welche diesen Lebensabschnitt erst noch vor sich haben. Doch die Realität sieht oft anders aus, auch in der Schweiz mit ihrer gut ausgebauten Altersvorsorge. Immer wieder fallen Menschen aufgrund verschiedenster Umstände durch dieses Netz. In vielen solchen Fällen kann die LZ-Weihnachtsaktion helfen. Dabei reicht oft schon ein bescheidener Beitrag, um die Lebensqualität älterer Menschen entscheidend zu verbessern.
Ein einschneidendes und zwangsläufig häufiges Ereignis ist der Verlust des Lebenspartners. So etwa bei Markus B. aus Nidwalden. Nach 39 Jahren Ehe ist seine Frau, die davor nie nennenswerte gesundheitliche Probleme gehabt hat, sehr schnell an einer Krebserkrankung gestorben. Beide hatten zeitlebens sehr einfach gelebt und als Hauswarte einer grösseren Wohnsiedlung viel gearbeitet. Jetzt ist der 76-jährige allein, Kinder hat er keine.
Gerade älteren Männern fällt es nach dem Tod der Partnerin schwerer, wieder Tritt zu fassen, als den oft besser vernetzten Frauen in gleicher Situation. Doch Markus B. will sich nicht einfach aufgeben und hat auch noch einige Kollegen, mit denen er auch mal etwas unternehmen könnte. Seine finanziellen Verhältnisse sind aber sehr knapp. Die LZ-Weihnachtsaktion kann ihm nun ein ÖV-Abo schenken und damit eine Mobilität, die ihm hilft, weiterhin am sozialen Leben teilzuhaben. Gerade dies ist für ältere Menschen besonders wertvoll und vermeidet die drohende Isolation.
Paul S. aus dem Kanton Obwalden leidet unter multipler Sklerose im fortgeschrittenen Stadium. Seine Frau ist vor einigen Jahren gestorben. Das Einkommen des 70-Jährigen ist sehr bescheiden, seine Ersparnisse schwinden fortlaufend. Er lebt sehr bescheiden. Sein grosse Leidenschaft ist das Malen. Daraus bezieht er Lebensfreude, und es ermöglicht ihm einen Austausch mit Gleichgesinnten. Die LZ-Weihnachtsaktion gibt ihm mit einem kleinen Beitrag für Leinwand, Farben und Pinsel die Möglichkeit, diese für ihn sehr wertvolle Tätigkeit weiterhin auszuüben.
Man darf nicht etwa meinen, dass bei älteren Menschen keine nachhaltigen Fortschritte mehr möglich sind. Die Zugerin Rita B., die im Altersheim lebt, hat viel Schweres erlebt, schon in ihrer Kindheit. Vor einigen Jahren starb ihr Mann, was ihr fast den Lebensmut nahm. Zwar hat die 81-jährige einen Sohn, aber er ist überfordert, mit ihr die ungelösten Themen aufzuarbeiten. Dank einem Beitrag der LZ-Weihnachtsaktion kann sie nun einige therapeutische Stunden nehmen. Und seither blüht sie regelrecht auf, hat wieder Freude am Leben. Und sogar ihre Pflegestufe im Altersheim konnte herabgesetzt werden, weil es ihr so viel besser geht und sie besser zu sich selber schaut.
Susanne W. aus dem Kanton Luzern ist ein ehemaliges Verdingkind. 2013 wurde bei ihr Blasenkrebs diagnostiziert. Nach Entfernung der Blase und Therapien galt sie lange als krebsfrei. Doch nun sind bei der 72-Jährigen wieder Krebszellen aufgetaucht. Sie ist bereit, sich einer Chemotherapie zu unterziehen. Sie liest sehr gerne, was ihr über die kommende schwere Zeit hinweghelfen wird. Eine notwendige neue Lesebrille kann sie sich aber nicht leisten. Hier springt die LZ-Weihnachtsaktion ein und ermöglicht ihr damit ein Stück mehr Lebensqualität.
Das Beispiel zeigt, dass oft mit kleinen Dingen Grosses erreicht werden kann. Gerade bei älteren Menschen, die sich allzu oft scheuen, um Hilfe zu bitten. Sie waren ein selbstbestimmtes Leben gewöhnt und haben eine entsprechende Mentalität verinnerlicht. Und sie haben auch oft die Kraft nicht mehr, sich zu wehren, zumal auch die körperliche Verfassung nicht mehr wie früher ist und die Entwicklungsperspektive fehlt, die man in jüngeren Jahren noch hat.
Wie dankbar dann gerade sie für eine Unterstützung sind, zeigen viele Schreiben, die uns erreichen. So schrieb uns eine 82-jährige Luzernerin: «Als ich die Nachricht erhielt, dass Sie mir helfen, bin ich in Tränen ausgebrochen. Den ganzen Tag, wann immer ich den Brief auf meinem Tisch sah, musste ich weinen! Aber es waren Freudentränen! Von ganzem Herzen danke ich Ihnen und den grossherzigen Spenderinnen und Spendern! Dies macht mir den Blick ins neue Jahr um einiges einfacher. Nach einer Krebsoperation wartet im Januar erneut ein grosser Eingriff auf mich. Da mein lieber Mann im Pflegeheim weilt, sind meine Finanzen sehr knapp, und ich bin äusserst dankbar für diese Unterstützung! Ja, ich spüre wieder Freude und Mut!»