Zum 20. Mal sammelt die LZ-Weihnachtsaktion zu Gunsten von Menschen in unserer Region. Der gestrige Startanlass zeigte eindrücklich, wie breit und prominent die Unterstützung dafür ist.
Arno Renggli
Mit Nationalratspräsident Ruedi Lustenberger war sogar der höchste Schweizer zu Gast. Im Grusswort wies der Romooser darauf hin, dass Grosszügigkeit dem Spender selber gut tue. Und das Wissen, dass es auch dem Empfänger dann besser gehe, freue zusätzlich. Ein Spende könne aber auch handfeste Beweggründe haben, eine Steuererleichterung oder öffentliche Wertschätzung im Sinne von «Tue Gutes und rede darüber». Doch letztlich sei nicht das Motiv entscheidend, vielmehr die Wirkung der Solidarität, die nicht nur Einzelnen helfe, sondern zum Kitt in unserer Gesellschaft und Heimat beitrage.
Luzerns Sozialdirektor Martin Merki wies in seinem Referat darauf hin, dass die Sozialhilfe oft als «soziale Hängematte» gelte. Zu Unrecht, denn auch in unserem Sozialstaat seien die Kriterien für Leistungen streng. Als Sozialdirektor erlebe er aber immer wieder, wie mit einer Hilfe Menschen zu Selbsthilfe gebracht werden können. Das gelte gerade auch für junge Leute, die man so an die Selbstständigkeit heranführen könne. «Und oft kann schon mit kleinen Beiträgen ein grosser Effekt erzielt werden. Gerade solches gehört zu den grossen Verdiensten der LZ-Weihnachtsaktion.»
Neben vielen privaten Spenderinnen und Spendern unterstützen auch viele Unternehmen unserer Region die LZ-Weihnachtsaktion. Ein Beispiel ist etwa die Schmid-Gruppe, deren VR-Präsident Hans Schmid aus eigener Erfahrung weiss, was schwierige Lebenssituationen etwa in der Jugend bedeuten. Nicht zuletzt aus Dankbarkeit, wie sein Leben dann verlaufen sei, wolle er heute der Gesellschaft auch etwas zurückgeben.
Hans Lustenberger, vor seiner Pensionierung langjähriger Sozialvorsteher in Adligenswil, ist Mitglied des Beirates der LZ-Weihnachtsaktion. Er berichtete im Kurzinterview, dass ihn auch heute noch, nach vielen tausend gelesenen Hilfsgesuchen, Schicksale bewegen und frappieren. So erzählte er von einer Familie mit sieben Kindern, die aufgrund der schwerwiegenden Probleme der Eltern alle fremdplatziert werden mussten, jedes einzeln. Oder von einem schwer behinderten Kleinkind, dessen Eltern einfach untergetaucht sind und das nun von Pflegeeltern liebevoll betreut wird.
Auch Mirjam Würsch Käslin, die für das Hilfswerk der Kirchen Uri tätig ist, hat viel Erfahrung mit menschlicher Not. Typisch seien heute vor allem zwei Situationen: zum einen Familien, die trotz geregelter Verhältnisse so knapp budgetieren müssen, dass jede unvorhergesehene Ausgabe sofort alles aus dem Lot bringt. Zum anderen bringen Trennungen oft alle Parteien in Not. Stellvertretend für die Hilfsorganisationen meinte sie: «Die Zusammenarbeit mit der LZ-Weihnachtsaktion ist unkompliziert und basiert auf gegenseitigem Vertrauen. Und es ist schön, danach die Dankbarkeit der betroffenen Menschen zu erleben.»
Am kommenden Samstag, 21. November, wird der Einzahlungsschein zur diesjährigen LZ-Weihnachtsaktion unserer Zeitung beiliegen. Bereits zum 20. Mal sammelt sie, gemeinsam mit ihren Regionalausgaben, für Menschen in der Zentralschweiz, die in Not geraten sind.
Spenden für die Jubiläumssammlung können Sie sofort auf das Postkonto 60-33377-5 und online auf www.luzernerzeitung.ch/weihnachtsaktion. Neu sind auch SMS-Spenden möglich: Wählen Sie die Nummer 488 und schreiben Sie LZWA plus den Frankenbetrag (nur Zahl). Wir danken herzlich für jeden Beitrag!
Die LZ-Weihnachtsaktion ist in unserer Region fest verankert. 2014 wurde mit über 3,8 Millionen Franken ein Spendenrekord realisiert. Die Zahl der Spenderinnen und Spender wuchs auf 14 779, was ebenfalls Rekord ist. Seit der Gründung im Jahr 1996 wurden total über 35 Millionen Franken gesammelt.
Wie willkommen diese Hilfe ist, zeigt die Zahl der Hilfsgesuche, die sich letztes Jahr auf über 2866 belief. Dieses Jahr, schon vor dem Start der Aktion, haben wir bereits wieder über 1000 Anfragen für Menschen in Not erhalten. Gesuche können nur von Gemeinden oder sozialen Institutionen eingereicht werden.
Jedes Hilfsgesuch wird vom Beirat einzeln sorgfältig geprüft. Dieser besteht aus 14 ehrenamtlich tätigen Sozialfachleuten aus der ganzen Zentralschweiz. Beiratspräsident ist Urs W. Studer, alt Stadtpräsident von Luzern. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Sammlung, die erneut vielen Menschen neue Hoffnung verleihen wird. Geschäftsstelle der LZ-Weihnachtsaktion: Elisabeth Portmann, Geschäftsleiterin. Kontakt: lzweihnachtsaktion@lzmedien.ch, 041 429 54 04.