1927 im Appenzellerland gegründet, kam die «Maskenfabrik Müller» via Gersau nach Steinen, wo Verena Steiger in ihrem Atelier heute noch in Handarbeit Brauchtumsmasken herstellt. Nun feiert sie ein Jubiläum und lädt ein.
Rosa Müller gründete vor 85 Jahren im appenzellischen Speicher einen Handwerksbetrieb zur Herstellung von Wachslarven. 1974 erwarb die Schappespinnerei Camenzind & Co. in Gersau die «Maskenfabrik Müller» und verkaufte diese vor genau 30 Jahren an den Luzerner Thomas Steiger-Zwyssig und dessen Frau Verena, die seit 1992 das «Maskenatelier Steiger» in Steinen in eigener Regie führt.
Seit der Gründungszeit werden die Masken nach wie vor in reiner Handarbeit gefertigt: aus den Materialien Wachs, Stoff, Acryl, Pappmaschee und Leder. Waren die Wachslarven in Speicher noch Hauptprodukte, rationalisierte und verstärkte man in Gersau die serienmässige Produktion. In Spitzenjahren sollen bis zu 45'000 Larven die Fabrik verlassen haben.
Bis 1992 hielten die Steigers am Hauptgeschäft fest, berücksichtigten aber gleichzeitig mehr und mehr auch Sonderwünsche von Theater, Fernsehen und Guuggenmusigen. Seit Verena Steiger das Maskenatelier in eigener Regie führt, hat sie sich – neben den Traditionsmasken – immer mehr auf das freie Gestalten konzentriert. Die Spannweite ihrer individuellen Neuschöpfungen reicht von der Kleinlarve über «Guuggergrinde» bis zur Riesenmaske. Nicht verwunderlich, dass sie inzwischen für Theater in Luzern und St. Gallen oder das Opernhaus Zürich thematische Acrylmasken schafft.
Im Inland und Ausland stellt sie ihr breites Fachwissen zudem Schauspielschulen und Lehrpersonen zur Verfügung, indem sie diesen bei Theaterprojekten die Möglichkeiten des Einsatzes von Masken aufzeigt.
30 Jahre Steiger-Masken: Zum Jubiläum öffnet Verena Steiger die Türen zu ihrem Atelier in Steinen: heute Samstag, 29. September (von 11 bis 17 Uhr).
Hans Steinegger/red.
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