Gedanken zur Ökumene
Vom 18. bis zum 25. Januar ist die Gebetswoche für die Einheit der Christinnen und Christen. Wie kann Gemeinschaft zwischen getrennten Kirchen gelingen? Die christkatholische Kirche hat dazu Abkommen geschlossen, unter anderem 2016 mit der Kirche von Schweden. Dabei halten beide Kirchen an ihren prägenden Traditionen fest und sehen darin «Vielfalt in einer fundamentalen Einheit, die in künftiger Gemeinschaft noch vertieft werden kann».
Doch ist dies mehr als eine Binsenwahrheit? In den 35 Jahren, in denen ich ökumenisch aktiv bin, ist mir noch niemand begegnet, der sich kirchliche Gemeinschaft als Gleichmacherei vorgestellt hätte, bei der alle Unterschiede verschwinden. Die beiden Kirchen verpflichten sich im Abkommen aber auch, «getaufte Glieder der beiden Kirchen ... als Glieder der eigenen Kirche zu betrachten». Das ist eine umfassende Gemeinschaft – viel mehr als ein zwar freundliches, aber weitgehend unverbindliches Nebeneinander. Solche Einheit erfordert ökumenische Knochenarbeit.
Eine Woche Gebet für die Einheit ist wichtig, aber damit ist es nicht getan. Kirchliche Gemeinschaft braucht intensiven Dialog. Dafür gilt die Einheit dann auch ganzjährig, nicht nur im Januar.
Adrian Suter
Pfarrer der Christkatholischen Kirchgemeinde Luzern
adrian.suter@christkatholisch.ch