Der Höhepunkt des Allweg-Schwingets ist für die Ehrendamen jeweils das Auflegen der Kränze an der Rangverkündigung. Am Sonntag erwiesen sie spontan aber auch einem Helfer die Ehre.
Dem versierten Medienchef Beat Christen entging es nicht, dass der Alpnacher Landwirt Marcel von Flüe am Allweg-Schwinget 2018 das 10-Jahr-Jubiläum als Kurier feierte. Als «Marathonmann vom Allweg» bezeichnete er den 50-Jährigen denn auch. Mit Notenblättern oder andern «Schriften» in der Hand eilt Kurier von Flüe jeweils zwischen den Kampfrichtertischen und der Einteilung hin und her und trägt viel zum runden Ablauf eines Festes bei.
In den vergangenen 20 Jahren hat er über 200 Einsätze als Funktionär im Schwingsport geleistet, vor 18 Jahren zum ersten Mal als Kurier an einem «Innerschweizerischen». Seine Dienste werden seit zwölf Jahren auch am «Brünig» geschätzt. «Meine Motivation ist die grosse Freude am Schwingsport», sagt er.
Beim Jubiläum des beliebten Allweg-Kuriers am vergangenen Sonntag umrahmten die vier Nidwaldner Ehrendamen Olivia Zumbühl, Selina Odermatt, Sabina Näpflin und Ladina Niederberger den Jubilaren spontan beim Fototermin. «Welch grosse Ehre für einen Tschifeler!», meinten sie. «Ein besonderes Erlebnis ist es auch für uns, erstmals Ehrendamen am Allweg-Schwinget zu sein und die schöne Nidwaldner Tracht während des ganzen Tages präsentieren zu dürfen», erklärten die Vier unisono.
Traditionell wird das Schwingen auf dem Allweg um 10 Uhr für die «Sonntagsstille» unterbrochen. Die Feier wurde umrahmt vom Jodlerklub Engelberg, der Alphorngruppe «Echo vom Spannort» Engelberg und den Fahnenschwingern Werner Gisler und Pius Odermatt, Ennetbürgen. «Es ist schön, den Unterbruch für einige Minuten der Besinnung zu geniessen», sagte Theologe und Grüne-Landrat Thomas Wallimann. Er knüpfte ans Handreichen zu Beginn eines Ganges und ans «Abputzen» nachher an: «eine besondere Handlung des Siegers am Verlierer».
«Wir sollten zueinander Sorge tragen und uns als Menschen auf Augenhöhe respektieren», wünschte sich Wallimann. Dabei sprach er auch zu Gott: «Und schenke uns die Weisheit, dass wir die Regeln zum Wohle aller Menschen auslegen und leben.» Die Schlussworte von Thomas Wallimann hatte auch der Nidwaldner Ständerat Hans Wicki gehört, der etwas später eintraf. Gelten solche Regeln auch für Politiker? – «Diese Regeln gelten für alle Menschen», meinte er mit Nachdruck. Wicki ist Stammgast auf dem Allweg: «Es ist wichtig, dass man den Anlass nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch persönlich anwesend ist, und das mache ich immer gerne.»
Völlig entspannt genoss der zurückgetretene Lungerer Schwinger Peter Imfeld und der verletzte René Suppiger aus Mauensee das Geschehen auf den Plätzen. Imfeld ist nun bereits zum zweiten Mal Zuschauer, aber jederzeit bereit, jüngeren Kollegen Tipps zu geben. Suppiger erklärte: «Heute kann ich den Kollegen zuschauen und sie unterstützen.» Nächstes Jahr will er wieder in die Hosen steigen.
Seit sechs Jahren leitet Sepp Barmettler die Festwirtschaft. Unterstützt wird der Koch von seiner Partnerin Helena Lulic. Im Festzelt wurden am Sonntag rund 750 Mittagessen, die von der Metzgerei Stalder gekocht worden waren, serviert. Insgesamt standen in der Festwirtschaft rund 100 Helfer im Einsatz.
Nach dem Schwingfest ist vor dem Schwingfest – die Rede ist vom Ob- und Nidwaldner Kantonalschwingfest vom 26. Mai 2019 in Oberdorf. Der OK-Präsident und Nidwaldner Regierungsrat Josef Niederberger sass entsprechend auf der Allweg-Tribüne. Vorfreude zeigte Gemeindepräsidentin Judith Odermatt-Fallegger. Der gebürtigen Alpnacherin liegt der Schwingsport nahe, durfte sie doch bereits als Kind mit ihrem Vater an Schwingfeste. «Für unsere Gemeinde ist es eine grosse Ehre, das Kantonale 2019 durchzuführen. Ich bin überzeugt, dass wir das gut machen.»