In Stans sind bei der Sanierung von Kanalisations- und Werkleitungen Gräber gefunden worden. Die Archäologen vermuten, dass es sich um ein Massengrab handelt.
Saniert werden in Stans unter anderem die Leitungen unter der Nägeligasse, unter der ein historischer Friedhof liegt. Die Fachstelle für Archäologie hat deswegen gleich zu Beginn der Bauarbeiten Sondierungen vorgenommen.
In dem zwei Mal drei Meter grossen Sondiergraben seien in geringer Tiefe Skelette entdeckt worden, teilte die Fachstelle für Archäologie am Freitag mit. Die Skelette lägen aussergewöhnlich dicht. Auf einer kleinen Fläche seien die Knochen von 14 verschiedenen Personen gefunden worden.
Die Skelette liegen in drei bis vier Schichten übereinander, und zwar am Rande des historischen Friedhofes. Reste von Särgen oder Grabtüchern fehlen. Dies seien Indizien, dass die Menschen innerhalb kurzer Zeit beerdigt worden seien.
Wann das Grab angelegt worden ist, ist noch nicht abgeklärt. Bekannt ist, dass nach dem Franzoseneinfall von 1798 die Opfer in einem Massengrab beerdigt worden sind. Massenbestattungen gab es aber auch bei Pestepidemien. In Stans hat die Pest sechs Mal zwischen 1493 und 1630 gewütet.
Die zum Vorschein gekommenen Skelette werden nun geborgen. Die Sondiergrabungen dauern noch bis Ende Jahr. Im Januar 2016 soll über das weitere Vorgehen entschieden werden. (sda)