Das Bürgenstock-Resort ist offiziell eröffnet worden. Mit dabei: Ein Pfarrer, Fahnenschwinger, viel Prominenz und eine Zeitkapsel für die Nachfahren.
Die hohen Kräne auf dem Bürgenstock sind schon lange verschwunden, seit etwa einem Jahr ist die riesige Tourismusanlage bereits in Betrieb. In den letzten Monaten wurde dem Hoteldorf jedoch noch der letzte Schliff verpasst. Beispielsweise hat vor drei Wochen das Hotelmuseum seine Tore geöffnet. Nach neun Jahren Bauzeit ist nun endlich der Moment gekommen, auf den sich Investoren, Direktoren, beteiligte Baufirmen, zukünftige Gäste und nicht zuletzt auch Einheimische gefreut haben: Das Bürgenstock Resort wurde am Freitag feierlich eröffnet.
Für das «Grand Opening» des Bürgenstock Hotels & Resort Lake Lucerne – der vollständige Name sei hier für einmal ausgeschrieben – haben die Verantwortlichen rund 1000 Gäste eingeladen. Auf sie wartete ein edles Abendprogramm samt Dinner und Feuerwerk. In Anwesenheit von Bundesrat Johann Schneider-Ammann wurde auch das obligate Band durchgeschnitten. Zuvor fand am Vormittag in einem kleineren Rahmen der offizielle Einweihungsakt statt – bei dem ein Pfarrer sowie TV-Moderatorin Christa Rigozzi die Hauptrollen spielten. Letztere führte viersprachig und wie gewohnt mit Bravour durch das Programm, dabei wagte sie sogar ein paar Sätze auf Arabisch. Pfarrer Daniel Bühlmann von der Kirchgemeinde Obbürgen nahm die Segnung des für 550 Millionen Franken neu gestalteten Hoteldorfs vor. «Das macht man als Pfarrer nicht alle Tage», meinte er danach lachend. Bei der Segnung wünschte er allen zukünftigen Gästen «Freude und Erholung» und sprach vom Respekt gegenüber anderen Kulturen. Umrandet wurde der Anlass mit Alphorntönen, Jodelgesang und einer Fahnenschwingershow.
In Festkleidung und mit Champagnerglas waren auch die Herren zu sehen, die in den letzten Jahren den nicht immer glatt verlaufenden Ausbau des Resorts vorangetrieben hatten und die auch in Zukunft die Fäden in der Hand halten werden: CEO der Katara Hospitality, Hamad Al Mulla, General Manager Robert P. Herr sowie Managing Director Bruno H. Schöpfer. Letzterer leitete den Ausbau des Resorts, stand den arabischen Investoren Red und Antwort und verhandelte mit den Behörden. Beispielsweise musste er 147 Baubewilligungen besorgen – darunter eine für ein Bienenhäuschen. Bruno H. Schöpfer war denn auch einer der Männer, die in eine Zeitkapsel ein Erinnerungsstück legen durften. Er entschied sich für einen Bildband und einen Film über die Entstehung des Bürgenstock Resorts. «Die Zeitkapsel wird für die nächsten Generationen im ältesten Teil des Hotels Palace aufgewahrt», sagte er später beim Apéro. «Am selben Ort, wo übrigens der grosse Weinkeller ist.» Insgesamt umfasst das vom katarischen Staatsfonds gestaltete Bürgenstock Resort heute 30 Gebäude: die vier Hotels Bürgenstock, Waldhotel, Palace und Taverne, die Wellnessanlage Alpine Spa, Konferenzräume für 800 Besucher und 68 Residenzwohnungen, zwölf Restaurants, eine 9-Loch-Golfanlage und Tennisanlagen – sowie mehrere Läden. Ebenfalls gehört dem Katara Hospitality Fonds das Hotel Royal Savoy in Lausanne sowie der «Schweizerhof» in Bern.