ENNETMOOS: Mathis ist der Liebling am Allweg

Für die Schwinger war es ein Kampf, für die Zuschauer ein Vergnügen. Beim 82. Allweg-Schwinget massen sich rund 120 Aktive in den Sägemehl-Ringen

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Sigrid Niederberger (links) und Karin Gander. (Bild: Birgit Scheidegger)

Sigrid Niederberger (links) und Karin Gander. (Bild: Birgit Scheidegger)

Birgit Scheidegger

redaktion@nidwaldnerzeitung.ch

«Ich habe heute ein gutes Gefühl», erklärte Lukas Durrer von der Schwingersektion Nidwalden und wischte sich den Schweiss und das Sägemehl vom Gesicht. Er hatte bereits die erste Runde hinter sich. Auch sein Kollege Raffael Zimmermann, der seit rund sechs Jahren aktiver Schwinger ist und zum zweiten Mal am Allweg-Schwinget teilnahm, zeigte sich optimistisch für sein Anschwingen. «Ich bin eigentlich durch meine Cousins zum Schwingen gekommen», so Michael Odermatt. Ihm gefalle der Sport vor allem, weil man für sich alleine kämpfe und deshalb selber etwas zum Erfolg beitragen könne.

Nach 20 Jahren Aktivzeit ­bedeutet der Schwingsport für ­Walter Christen immer noch sehr viel. Vor allem auch, weil er 1988 beim grossen Kräftemessen ­einen Sieg verbuchen konnte. «Schwingen hat halt Tradition und hat mir in den aktiven Jahren sehr viel gegeben», betonte auch Koni Gut, der am Fest als Helfer engagiert war. Doch nicht jeder, der den Anlass in Ennetmoos besuchte, war oder ist aktiver Schwinger. So wie Ruedi Wirth aus dem Kanton Glarus, der einfach aus Freude, wenn immer möglich, jeden Sonntag an Schwingeranlässe reist. «Diese Saison ist extrem spannend, weil oftmals nicht die gesetzten Favoriten gewinnen. Es gibt einen Generationenwechsel», ist er überzeugt. Die Daumen drückte ­Guido Murer aus Seedorf, der ebenfalls fast kein Schwingfest auslässt. «Mein Sohn ist hier in Ennetmoos dabei», freute sich der ehemalige aktive Schwinger und Technische Leiter des Schwingerverbandes Uri.

Fahnenschwinger drücken Marcel Mathis die Daumen

Grad zwei Eidgenossen in der Familie hat der Jodler Markus ­Stebler aus Wolfenschiessen, der zusammen mit seinem Kollegen Werner Blättler für die musikalische Unterhaltung vor Ort war. «Mein Vater und mein Onkel, Norbert und Franz Stebler, ­ha­ben beide am Eidgenössischen Schwingfest in Basel 1977 einen Kranz geholt.» Er selber habe auch einige Zeit diesem Sport gefrönt, aber wegen Rückenproblemen aufhören müssen. Ganz fest die Daumen für einen Sieg drückten Fahnenschwinger Meinrad Mathis und sein Sohn Stefan ihrem nicht verwandten Namensvetter Marcel Mathis, einem doppelten Eidgenossen, der auf dem Allweg jeweils ein Heimspiel hat, aber den von seiner Sektion organisierten Festanlass noch nie gewinnen konnte. Als Bub begeisterte sich Bruno Achermann für den Schwingsport. «Ich eiferte meinem Bruder nach, aber er war der bessere Sportler als ich. Deshalb habe ich aufgegeben.» Die Jodlerinnen Sigrid Niederberger und Karin Gander, beide vom Alpina-Cheerli Wolfenschiessen, genossen vor allem die friedliche Atmosphäre am Allweg-Schwinget. «Wir halten zwar ganz fest die Daumen für Marcel Mathis, weil er Nidwaldner ist, aber der Beste soll heute hier gewinnen», meinten sie übereinstimmend. Und auf den Besten, den diesjährigen Allweg-Sieger, wartete an der historischen Stätte zwischen Stans und Ennetmoos geduldig das Rind Blanca.

Meinrad und Stefan Mathis mit Bruno Achermann (von links). (Bild: Birgit Scheidegger)

Meinrad und Stefan Mathis mit Bruno Achermann (von links). (Bild: Birgit Scheidegger)

Markus Stebler (links) und Werner Blättler. (Bild: Birgit Scheidegger)

Markus Stebler (links) und Werner Blättler. (Bild: Birgit Scheidegger)

Walter Christen (links) und Koni Gut. (Bild: Birgit Scheidegger)

Walter Christen (links) und Koni Gut. (Bild: Birgit Scheidegger)

Lukas Durrer, Raffael Zimmermann, Michael Odermatt (von links). (Bild: Birgit Scheidegger)

Lukas Durrer, Raffael Zimmermann, Michael Odermatt (von links). (Bild: Birgit Scheidegger)