Die Krankenkassenprämien steigen 2019 weniger als bisher, zumindest in vielen Fällen und im Durchschnitt. Doch genau dieser Durchschnitt hat auch Tücken. Die vom Bund ermittelte Prämie widerspiegelt nur einen Teil der Wahrheit. Wir zeigen das am Beispiel von Obwalden und Nidwalden.
303.70 Franken betrage die durchschnittliche Prämie für erwachsene Obwaldner (ab 26 Jahren) nächstes Jahr, für Nidwaldner 292.60 Franken. Dies meldete das Bundesamt für Gesundheit (Ausgabe vom Dienstag). Die Zahl stimmt, aber erstaunt gleichzeitig: Ein Blick auf die Detailprämien der verschiedenen Versicherer zeigt ein ganz anderes Bild. Bei keiner Kasse bezahlen Versicherte mit der günstigsten Franchise von 300 Franken so wenig. Die billigste Prämie mit dieser Versicherungsart liegt in Nidwalden bei 327 Franken (Agrisano), die teuerste bei 454 Franken (Swica). In Obwalden schwankt sie zwischen 326 (Agrisano) und 441 Franken (Kolping).
Das hat seine Gründe. «Die mittlere Prämie ist der gewichtete Durchschnitt über alle Prämien», schreibt das Bundesamt dazu. Es verwende dafür «die von den Versicherern geschätzte Verteilung aller Krankenversicherten auf die verschiedenen Prämien». Im Klartext heisst das, der Durchschnitt wird aus dem Schnitt dessen berechnet, was die Versicherten über alles gesehen und unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Franchise bezahlen. Wer die teuerste Franchise wählt, zahlt pro Monat um die 120 Franken weniger. Die vom Bund errechnete mittlere Prämie würden die Versicherten am ehesten mit einer Franchise von 1500 Franken erreichen. Die vom Bund errechnete, eingangs erwähnte durchschnittliche Prämie steigt in Nidwalden für Erwachsene um 3,4, in Obwalden um 2,8 Prozent, für Kinder in Nidwalden um 3,9 und in Obwalden um 2,5 Prozent.
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