Die Schülerinnen und Schüler der dritten Orientierungsschule (ORS) präsentierten in Wolfenschiessen ihre Projektarbeiten.
Kurz vor den Sommerferien herrscht in den meisten Schulen nochmals richtig Hochbetrieb. Neben dem Schulalltag werden spannende Projektwochen angeboten, Theater gespielt oder besondere Events organisiert. Und viele Abschlussklassen präsentieren vor dem langersehnten Schulschluss ihre Projektarbeiten. So auch in Wolfenschiessen, wo 37 Jugendliche ihre Werke der Öffentlichkeit vorstellten.
Manuela Guntern ist Klassenlehrerin von einer der beiden Dritt-ORS-Klassen. Zu den Projektarbeiten sagte sie: «Im ersten Semester befassten wir uns gemäss dem neuen Lehrplan 21 mit Miniprojekten. Bis Weihnachten mussten sich die Jugendlichen dann für das Thema ihrer persönlichen Abschlussarbeit entscheiden; und im Januar begann die schriftliche Planung. Das alles geschah während einer Doppellektion pro Woche im Projektunterricht.» Die Motivation sei sehr gross gewesen. Die Schüler hätten sich gefreut, endlich mit der praktischen Arbeit zu beginnen. Mit dem schriftlichen Teil, der auch ein Bestandteil des Projekts ist, habe es manchmal etwas gehapert, ergänzte Manuela Guntern.
Ihre Kollegin, Steffi Heclau findet die Projektarbeit ebenfalls sehr spannend und meinte: «Es ist genial, weil wir dadurch die Schüler auf einer ganz anderen Ebene kennen lernen. Wenn sie zum Beispiel im Fach Deutsch nicht so herausragend sind, können sie hier ihre Stärken zeigen und blühen richtig auf.» Für alle Beteiligten sei die Projektarbeit jedoch oft anstrengend und strukturlos, relativierte Steffi Heclau. Denn es laufe eben nicht alles schön geordnet ab, wie beim traditionellen Unterricht.
Rund 40 bis 100 Stunden haben die Jugendlichen aus Dallenwil und Wolfenschiessen für ihr Projekt geleistet; den grössten Teil zu Hause oder in einer Werkstatt. Dabei haben sie viel gelernt und wertvolle Erfahrungen gesammelt. Neben dem zeitlichen Aufwand mussten viele von ihnen auch finanziell in die eigene Tasche greifen, denn die 50 Franken von der Schule reichten für die Materialkosten kaum aus.
Ein eigenes Nidwaldner Spiel mit dem Titel «Blau wiss, rot weyss» hat Anouk erfunden. Mit speziellen Figuren und sauber gestalteten Kärtchen führt sie die Spielenden auf einer Art Landkarte vom Kanton Luzern nach Nidwalden. Eine grossartige Idee!
Selber das Akkordeonspielen erlernen hat sich Lutz in den Kopf gesetzt. «Mithilfe eines Heftes habe ich die Tasten und Noten gelernt und immer wieder geübt», verriet der Junge. Unterrichtsstunden will er keine nehmen, es gehe eigenständig recht gut, ist er überzeugt. Und weiter: «Das Ziel ist es, später mit ein paar Kollegen gemütlich zu musizieren.»
Die 15-jährige Nuria hat aus Paletten eine Lounge zusammengebaut. Ihre Eltern und der Grossvater hätten zuhause mitgeholfen. Jetzt sei für die ganze Familie ein schöner Sitzplatz entstanden, erzählte die zukünftige Landschaftsgärtnerin.
Der angehende Landwirt Andrin hat eine grosse Sitzbank aus Tannenholz und dazu ein stattliches Kreuz gefertigt. Diese ersetzen jetzt das defekte Bänkli auf ihrem Hof. Die ganze Arbeit hat er dank der Werkstatt und den Maschinen bei sich zuhause geleistet.
Livia beginnt nach der Schule die Ausbildung als Polygrafin. Sie hat ein eigenes Kinderbuch geschrieben und dieses mit hübschen Bildern illustriert. Die Geschichte handelt von drei Schäfchen, die ausgerissen und in Beckenried ins Schiff eingestiegen sind. Nach ihrem einmaligen Erlebnis sind die Drei wieder glücklich heimgekehrt. Eine wunderbare Geschichte, die Kinderaugen leuchten lässt.