Die Gemeinde Buochs und der Kanton Nidwalden haben am Sonntag Skistar Marco Odermatt und vier weitere Olympioniken geehrt. Hier können Sie den Empfang in Buochs noch einmal Revue passieren lassen.
Vor wenigen Jahren hätte das noch niemand für möglich gehalten, dass ein einheimischer Sportler die Massen so sehr bewegt. Der Einzug mit rund 500 Umzugsteilnehmern vom Sonntag durch das Dorf und der Empfang von Marco Odermatt im Seefeld Buochs übertraf sämtliche Erwartungen. Es war ein elektrisierender Anlass mit einer unglaublichen Stimmung, der alle Dimensionen sprengte.
Marco Odermatt zeigte sich überwältigt, dankbar und überglücklich nach dem grossartigen Empfang. Auf die Frage, was für ihn anstrengender sei – ein Skitraining, ein Renntag oder ein Tag seines überladenen Termin-Marathons, antwortete der beste Skifahrer der Welt:
«Trainings bin ich mich gewöhnt, Rennen brauchen extrem viel mentale Energie und die Pflichttage ein bisschen von beidem. Auf eine Art ist man mit den Gedanken schon in den Ferien, welche aber zu diesem Zeitpunkt noch weit weg sind, was jedoch die wenigsten wissen.»
Momentan fühle er sich müde, mental und körperlich. Dennoch sei der Frühling immer eine sehr schöne Zeit, noch ohne Ferien, aber er habe keinen Druck mehr.
Auf die Frage, wie er das alles unter einen Hut bringe, ohne mit leerem Akku stehen zu bleiben, meinte er: «Das ist nicht einfach! Im Winter vermeide ich möglichst Termine und im Frühling/Sommer gibt es natürlich sehr viel zu erledigen. Ich muss gut planen, koordinieren und in Zukunft auch öfters Nein sagen.»
Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann bezeichnete Odermatt als komplettesten Skifahrer mit kaum je einem Ausfall. Er verstehe es besser als alle anderen, auf Fahrfehler intuitiv zu reagieren, und sei im Stande, im entscheidenden Moment den Fokus aufs Wesentliche zu richten.
Gefragt, was Marco menschlich und sportlich auszeichne, sagte Urs Lehmann: «Selbst nach all den grandiosen Erfolgen, ist Marco sich selbst geblieben – bescheiden, bodenständig und nahbar. Seine grosse Klasse zeigte er wiederholt nach Rückschlägen – beispielsweise bei der WM 2021 in Cortina oder nach den ersten Olympiarennen in Peking. Er blieb ruhig, fokussiert und fair.»
Wo führt sein sportlicher Weg wohl noch hin? Dazu meinte der Abfahrtsweltmeister von Morioka: «Marco Odermatt ist bereits ganz oben– mehr als Olympiasieger und Gesamtweltcupsieger geht nicht. Er hat gezeigt, dass er über eine Saison der unbestritten Beste ist. Marco hat aber auch bestätigt, dass er sich im für ihn wichtigsten Einzelrennen in Peking nicht durch äussere Einflüsse wie Druck und Wetterkapriolen beeinflussen lässt.» Urs Lehmann zeigte sich beeindruckt von der grossen Anzahl Menschen, die beim Empfang den fünf Athleten die verdiente Wertschätzung entgegenbrachten.
Sprachlos zeigten sich auch Jessica Keiser und Andrea Ellenberger: «Was uns die Gemeinde Buochs und der Kanton mit diesem Einzug ermöglichen, finden wir sehr schön. Das ist nicht selbstverständlich und wir sind mega stolz. Nicht fassen, was los ist, konnten Yannick Chabloz und Pascal Christen: «Es ist wie mit unserer ganzen Olympiageschichte: Wir haben auch hier Mühe, dies richtig realisieren zu können.»
Die Gemeinde Buochs, der Kanton Nidwalden und der Schweizer Skiverband überreichten den fünf Geehrten Geschenke. So zum Beispiel eine Sitzbank für Marco, die künftig an der Seepromenade in Buochs den Skistar oder die Bevölkerung zum Verweilen einlädt: