Seit Anfang Jahr dürfen Velo- und Mofafahrer unter besonderen Umständen trotz roter Ampel rechts abbiegen.
(sez) Im Kanton Nidwalden wurde diese Regelung auf der Buochserstrasse im Gebiet Rieden teilweise bereits umgesetzt, weitere Standorte würden geprüft, teilt die Nidwaldner Kantonspolizei in einer Mitteilung an die Medien mit. Sie schreibt, dass das Signal «Rechtsabbiegen für Radfahrer gestattet» (Signalnummer 5.18) von den Behörden nur dann neben dem roten Licht angebracht werden dürfe, wenn die Verkehrssicherheit gewährleistet ist. Der entsprechende Fahrstreifen müsse in der Regel einen Radstreifen aufweisen sowie mit einer gelben Haltelinie markiert sein, die sich nach dem für den übrigen Fahrzeugverkehr geltenden weissen Haltebalken befindet. Falls ein separater Fahrstreifen zum Rechtsabbiegen besteht und dieser ausreichend breit sei, könne das Signal auch ohne vorhandenen Radstreifen angebracht werden.
Ist neben dem roten Ampellicht das Signal «Rechtsabbiegen für Radfahrer gestattet» angebracht, so dürfen Radfahrer und Motorfahrradfahrer also bei Rot nach rechts abbiegen. Aber Achtung: Das ist nicht automatisch mit freier Fahrt verbunden. Die Kombination aus rotem Licht und der Signaltafel 5.18 bedeutet für die zum Rechtsabbiegen Berechtigten «kein Vortritt». Konkret hat man auf die aus der Gegenrichtung abbiegenden Fahrzeuge und auf allfällige Fussgänger auf dem angrenzenden Streifen zu achten.
Nebst dieser neuen Regelung gelte es für die Zweiradfahrer weiterhin, sich an die geltenden Vorschriften zu halten und sich nur mit einem betriebssicheren und vorschriftsgemässen Fahrzeug auf die Strasse zu begeben, ruft die Kantonspolizei in Erinnerung. Und weiter: «Besonders mit den wärmeren Temperaturen und der coronabedingten Situation zieht es immer mehr Velofahrer ins Freie. Weil diese zusammen mit den Fussgängern nach wie vor zu den schwächsten Verkehrsteilnehmenden gehören, ist das Unfallrisiko bei jedem Fehlverhalten latent vorhanden.» Deshalb gelte es umso mehr, sich im Strassenverkehr rücksichtsvoll zu bewegen, auf das Fehlverhalten anderer vorbereitet zu sein und seine Grenzen zu kennen.