Der Fasnachtsumzug sorgte gestern für Hochstimmung im Dorf am Fuss der Klewenalp. Zu bestaunen gabs Cowboys, Indianer – und wilde FCL-Fans.
Was für ein Fasnachtsfest gestern Samstag für die Beggo-Zunft Beckenried. Nach zwei Jahren Unterbruch – nur alle zwei Jahre wird ein Zunftmeister gewählt – stand wieder ein grosser Umzug auf dem Programm. Und es schien, als ob die Beckenrieder ihrem Zunftmeister Fredy I. alias Fredy Odermatt-Käslin besondere Sympathie entgegenbringen wollten. Dorfvereine, Nachbarn der Zunftfamilie, Familienfasnächtler, ja ganze Quartiere bereiteten dem Fasnachtsherrscher, der Beggo-Zunft und nicht zuletzt dem ganzen Publikum einen stimmungsvollen Umzug.
Sogar sein Arbeitgeber, eine grosse Holzfirma aus Oberdorf, präsentierte sich mit einem originellen Sujet im Zunftmeisterdorf. «Petrus muss ein Beggo-Zünftler sein», meinte eine begeisterte Zuschauerin zum prächtigen Umzugswetter. Und ein Urbeckenrieder, bei solchem Wetter sonst immer auf den Ski anzutreffen, witzelte: «Heute geht die Post ab im Wilden Westen, da muss man dabei sein.» Interessant zu beobachten, wie sich die Fasnächtler aus den Quartieren zur Hauptstrasse bewegten, die mitten durchs Dorf führt.
«Schmuck und Fädere muess mä ha – mier sind die chleyne Indianer, ja!» Dies hatte sich die sympathische gelb-blau-rot leuchtende Kindergartengruppe auf die Fahne geschrieben. Seit der Wahl von Fredy I. als Zunftmeister ist bekannt, dass er und seine Familie FCL-Fans sind. Demzufolge trieb eine grosse FCL-Mannschaft samt Goal und Leuchtpetarden ihr Unwesen. «Dä FCL spielt mit bi dä Beschtä, doch d Fans benämid sich wiä im Wilde Weschte.»
Zu bestaunen gabs viele Wagen und Sujets, die Tratsch, Klatsch und Dorfgespräche fantasievoll optisch umsetzten. Für die Beggrieder Trachteleyt beispielsweise war die Bepflanzung von Bachabhängen gemäss Vorschrift des Bundes ein willkommenes Wagenmotto. Und was wäre ein Umzug ohne die Guuggenklänge, die die Besucher vollends in Bewegung und Stimmung brachten?
Rosmarie Berlinger