Bundesamt und Gemeinde erklären, warum sie nicht über die neue Vereinbarung fürs Asylzentrum informierten. Die Stimmung bleibt dennoch angespannt.
Am Dienstag öffnet das Bundesasylzentrum Alpnach seine Türen. Rund 20 Asylbewerber, darunter zwei Familien, reisen gegen Mittag aus dem Erstaufnahmezentrum in Chiasso an. Weitere werden folgen. Rund 80 Asylsuchende werden im Durchschnitt in Alpnach untergebracht, bis das Zentrum in sechs Monaten wieder schliesst. Vor der Türöffnung sorgte aber die geänderte Vereinbarung über Sperrgebiete für hitzige Debatten. Noch im Juni informierten das Bundesamt für Migration (BFM) und die Gemeinde, dass im Dorf solche ausgewiesen werden. Asylbewerber dürften sich etwa im angrenzenden Quartier nicht aufhalten. Letzte Woche nun aber die Wende: Bund und Gemeinde schaffen die Sperrzonen ab. Und dies heimlich, ohne die Bevölkerung oder die Begleitgruppe zu informieren
Laut dem BFM wurde die Vereinbarung lediglich «formell» angepasst. Auch die Alpnacher Gemeindepräsidentin Kathrin Dönni betont, dass sich de facto nichts ändert. Dennoch ist die Wut in der Bevölkerung gross. Diese richte sich «gegen die Gemeinde und den Bund mit ihrer Kommunikationspolitik», wie Anwohner Markus Zemp sagt.