Mit momentan 570 Mitarbeitern ist die Leistergruppe für den Produktionsstandort Obwalden ein Vorzeigebetrieb. Auf das 70. Betriebsjahr hin hat die Inhaberin Christiane Leister 25 Millionen in ein hochmodernes Produktionsgebäude investiert.
«Wir gratulieren der Firma Leister zu ihrem 70-Jahr-Jubiläum und sind angesichts der Innovationskraft der Firma überzeugt, dass Leister Technologies auch in den kommenden Jahrzehnten ein Flaggschiff der Obwaldner Wirtschaft bleiben wird», sagte Obwaldens Landammann Josef Hess. Dies vor 160 geladenen Gästen anlässlich der feierlichen Eröffnung eines neuen Produktionsgebäudes der Marktführerin für Kunststoff-Schweissgeräte.
Hess dankte der Verwaltungsratspräsidentin und Inhaberin Christiane Leister auch ausdrücklich für ihr Bekenntnis zum Standort Obwalden. Dieser stand ja zu Beginn, wie auch im Verlauf der 70-jährigen Geschichte – etwa 1995 als die Fabrikräume in Kägiswil aus allen Nähten platzten – wiederholt zur Diskussion. Allerdings stets mit dem besseren Ende für Obwalden, Kägiswil und heute auch für Sarnen. Mit einer Investition von 25 Millionen in den Erweiterungsbau dürften die vielen Arbeitsplätze der zweitgrössten Obwaldner Arbeitgeberin auf längere Sicht gesichert sein. In Obwalden beschäftigt Leister zurzeit 570 Mitarbeitende, darunter 20 Lernende. Weltweit sind es 890 Arbeitsplätze.
Sichtlich stolz auf den weltweiten Erfolg ihrer Firma, skizzierte die engagierte Christiane Leister nochmals einige Eckpunkte der Geschichte. 1949 hatte Karl Leister im Keller seines Elternhauses im deutschen Solingen mit der Produktion von Handstaubsaugern begonnen. Wenige Jahre später erfand er den berühmten «Leister KOMBI», ein Heissluftgerät zum Schweissen thermoplastischer Kunststoffe. Damit erzielte er den wirtschaftlichen Durchbruch, auch wenn er in seiner ersten Kägiswiler Firma gerade einmal vier Mitarbeitende beschäftigte.
In den 70-er Jahren ist Leister eine Hightech-Unternehmergruppe mit Ländergesellschaften auf drei Kontinenten geworden. Wie gross die Palette ihrer, vor allem wegen der grossen Qualität, sehr begehrten Produkte ist, demonstrierte Christiane Leister lebhaft und mit grosser Sachkenntnis während eines Rundgangs durch die neuen Räume und gewaltigen Lagerhallen.
Die Kunden von Leister stammen aus ganz unterschiedlichen Branchen. Die Leister-Technologie kommt etwa bei PET-Flaschen, Head-up-Displays, in Tunnels, bei Mikro-Linsen oder Anästhesiegeräten in der Medizinaltechnik zum Einsatz. «Kurz», so Leister, «überall da, wo es darum geht, Kunststoffe thermisch miteinander zu verbinden oder wo industrielle Prozesswärme
gefragt ist.»
Eindrückliche Zahlen zum Neubau - er wurde ans schon bestehende Produktionsgebäude angebaut und nach allerneusten Erkenntnissen errichtet – vermittelte CEO Beat Mettler: Zuerst musste ein solides Fundament mit insgesamt 295 25 Meter langen Bohrpfählen gelegt werden. Für den Rohbau wurde
Beton von 900 Lastwagenladungen verbaut.
«Besonders stolz sind wir gerade in der heutigen Zeit auf die Klimafreundlichkeit unseres Neubaus», bemerkte Mettler. Das gesamte Gebäude mit 10800 Quadratmetern Geschossfläche wird durch eine Grundwasserwärmepumpe mit Plattentauscher geheizt und im Sommer mit Wärme-Rückgewinnung gekühlt. Photovoltaikanlagen an der Fassade und auf dem Dach erzielen einen Jahresertrag von 125000 Kilowattstunden. Mettlers Bilanz: «Wir können das gesamte Gebäude CO2-neutral betreiben.»
Darüber freute sich auch Obwaldens Baudirektor Josef Hess, als er zusammen mit Beat Mettler, Christiane Leister und den Gästen Hans Hess (Präsident Swissmem) und Raffaele Balmelli (Implenia) das rote Band mit einer goldenen Schere durchtrennte. Im Anschluss daran lud man die Gäste zu einem Rundgang durch Produktionsräume und Hochregallager ein. Diese sind ansonsten für die Öffentlich kaum zugänglich. «Wir müssen unsere Produkte eben vor der Konkurrenz schützen», begründete Christiane Leister. Die ungewohnten Bilder und Fakten entlockten dann selbst Fachleuten aus Wirtschaft, Bildung, Kultur und Wissenschaft aus der ganzen Schweiz manches Ah und Oh!