Pflegefamilie statt teurer Heimplatz: Der Kanton reagiert auf den Mangel an Plätzen und will so auch Geld sparen.
Das Juvenat, eine Sonderschule der Franziskaner in Flüeli-Ranft, wird neue Schnittstelle bei der Fremdplatzierung von Kindern und Jugendlichen, «welche aufgrund von sozialen Verhaltensproblemen oder des Familiensystems nicht in ihrer Familie bleiben können». Der Kanton hat mit der Stiftung des Juvenats einen Leistungsvertrag abgeschlossen, wie die Staatskanzlei gestern mitteilte.
Gemäss Vertrag organisiert die Stiftung vorerst für dreieinhalb Jahre die Fremdplatzierungen in Pflegefamilien für Obwaldner Kinder und Jugendliche. Neben der Suche und Auswahl der Pflegefamilien gehören dazu deren Ausbildung und Begleitung sowie regelmässige Standortgespräche, wie es in der Mitteilung heisst.
Für den abgeschlossenen Vertrag gibt es laut Regierung mehrere Gründe: Zwar gibt es im Juvenat selber solche Betreuungsplätze, die aber nur männlichen Jugendlichen und nur während der obligatorischen Schulzeit bis zum 15. Altersjahr zur Verfügung stehen. Für Mädchen gibt es im Kanton kein solches Angebot, weshalb diese bisher «in den meisten Fällen in ausserkantonalen Heimen platziert werden« mussten. Viele dieser Heime seien allerdings ausgelastet und die Suche nach Plätzen darum immer schwieriger. Pflegefamilien seien zudem auch kostengünstiger fir Gemeinden und Kanton, die sich die Kosten aufteilen.