Drei Jahre nach der Stilllegung können Touristen wieder zum Obwaldner Ausflugsgebiet Lungern-Schönbüel hinaufgondeln. Am Samstag hat die sanierte Luftseilbahn Lungern-Turren den Betrieb aufgenommen. Die Wiedereröffnung möglich macht ein Unternehmer und Investor aus der Region.
Die erste Bergfahrt startete am Samstag um 8.20 Uhr, wie die Lungern-Turren-Bahn (LTB) mitteilte. Die offizielle Eröffnungsfeier am Freitag dagegen war abgesagt worden. Grund dafür ist, dass sich Besitzer und Investor Theo Breisacher von einer medizinischen Behandlung im Spital erholt, wie ein Sprecher der Bahn auf Anfrage sagte.
Der 80-Jährige Obwaldner Unternehmer kaufte 2015 die 2013 stillgelegten Anlagen und renovierte die Bahn. Insgesamt will er rund 8,5 Millionen Franken in das Ausflugsziel investieren. Breisacher hatte 1966 das Schrankbau-Unternehmen Alpnach Norm gegründet.
Die sanierte, 1,8 Kilometer lange Bahn verkehrt zwischen dem Dorf Lungern und Turren auf rund 1500 Metern Höhe. Die Gondeln mit je 41 Plätzen verkehren ohne Personal in den Kabinen. Eine Fahrt dauert knapp fünf Minuten. Pro Stunde können 400 Personen transportiert werden.
Die Bahn verkehrt in den Sommermonaten Juli und August sowie im Oktober während sieben Tagen, ansonsten ist ein fünf-Tage-Betrieb ohne Dienstag und Donnerstag vorgesehen.
Neben der neuen Bahn wurde bei der Talstation ein Betriebs- und Verwaltungsgebäude mit fünf Mietwohnungen realisiert. Bei der Bergstation soll mittelfristig ein neues Ausflugsrestaurant entstehen. Das höher gelegene Berghaus Schönbüel wird als Berghütte betrieben werden.
Die Pendel- und Sesselbahnen in Lungern Schönbüel waren während drei Jahren stillgestanden. Ende März 2013 hatte das Bundesamt für Verkehr (BAV) nach einer Kontrolle den Betrieb eingestellt. Die Behörde hatte bei den Bahnen seit Jahren betriebliche und organisatorische Mängel festgestellt. Über die Betreibergesellschaft Panoramawelt Lungern Schönbüel wurde im Mai 2014 der Konkurs eröffnet.
Die LTB ist bereits der vierte Luftseilbahnbetreiber des Obwaldner Ausflugsgebietes. Eröffnet worden war die erste Luftseilbahn von Lungern nach Turren 1961. Ein rentabler Bahnbetrieb war schwierig. Immer wieder war er auf Staatshilfe angewiesen. (sda)