Vom Kurhaus zur Lodge – Frutt erfindet sich neu

Vor knapp acht Jahren ist das Kurhaus Frutt in Melchsee-Frutt abgebrannt. Am Donnerstag ist an der gleichen Stelle das neue Hotel Frutt Lodge eröffnet worden – eine Blutauffrischung und eine neue Dimension für den Ferienort.

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Die Brandruine des alten Hotels 2004. (Bild: Archiv/Neue LZ)

Die Brandruine des alten Hotels 2004. (Bild: Archiv/Neue LZ)

Nur noch Schutt und Asche blieben vom alten Kurhaus nach dem Brand im Januar 2004. Zwei Hotelangestellte kamen ums Leben, vier Personen wurden verletzt. Brandstiftung gilt als gesichert, der Brandstifter wurde aber nicht gefunden. Ein verdächtigter portugiesischer Hotelangestellter wurde 2007 mangels Beweisen freigesprochen.

Die Brandruine des alten Hotels 2004. (Bild: Archiv/Neue LZ)

Die Brandruine des alten Hotels 2004. (Bild: Archiv/Neue LZ)

Die Sarner Generalunternehmung Eberli packte die Chance und realisierte, in Zusammenarbeit mit der alten Besitzerfamilie, für 40 Millionen Franken einen Neubau – eines der grossen Tourismusprojekte, die derzeit in der Zentralschweiz zwischen Andermatt und Luzern, zwischen Rigi und Bürgenstock realisiert werden.

Das am Donnerstag eröffnete Vier-Sterne-Hotel Frutt Lodge & Spa setzt auf Melchsee-Frutt neue Massstäbe. Nach dem Plänen des Luzerner Architekturbüros Lussi+Halter wurde ein modernes und grosszügiges Gebäude in die spektakuläre Hochgebirgslandschaft gestellt, wobei einheimisches Holz und althergebrachte Ornamente wesentliche Akzente setzen. Am Samstag nimmt das Haus den Gästebetrieb auf.

Bild: Eveline Bachmann/Neue LZ
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Bild: Eveline Bachmann/Neue LZ
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Ralph und Ilze Treuthardt in der Bar. (Bild: Eveline Bachmann/Neue LZ)
Ralph und Ilze Treuthardt im Wellnessbereich. (Bild: Eveline Bachmann/Neue LZ)
Ralph und Ilze Treuthardt im Empfangsbereich. (Bild: Eveline Bachmann/Neue LZ)

Bild: Eveline Bachmann/Neue LZ

Neues Finanzierungsmodell

«Das höchstgelegene Vier-Sterne-Hotel an einem See», nennt Direktor Ralph Treuthardt seinen neuen Betrieb auf rund 2000 Meter über Meer. Er umfasst 55 Zimmer, 3 Suiten und 16 Appartements, zwei Restaurants und eine Bar. Im Sockelgeschoss ist neben dem Bad eine ausgedehnte Spa-Anlage untergebracht. Der Betrieb beschäftigt 55 Angestellte.

Ursprünglich war geplant, die Kosten – erstmals in der Schweiz – über den Verkauf der Zimmer zu finanzieren. Der Kauf ist als Investition gedacht, der Käufer kann in seinem Zimmer drei Wochen pro Jahr Ferien machen, erhält darüber hinaus aber eine anteilsmässige Gewinnbeteiligung.

Bis heute wurden zehn Zimmer verkauft. Man habe aber gemerkt, dass die potenziellen Käufer mit abstrakten Plänen oder dem Rohbau nicht viel anfangen könnten, sagt Toni Bucher von Eberli. Deshalb habe man die Aktion gestoppt und werde, nachdem das Haus nun fertig ist, im kommenden Jahr den Verkauf neu starten.

Hoteldirektor Ralph Treuthardt begrüsst die Gäste beim Testessen im Restaurant Frutt Titschli. (Bild: Robert Hess / Neue OZ)
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Der Emmetter Raymund Würsch, Leiter Technik des Hotels, schaufelt Tische und Bänke frei. (Bild: Robert Hess / Neue OZ)
Küchenchef Mike Zarges (links) und Hoteldirektor Ralph Treuthardt probieren in der Küche den einheimischen Alpkäse fürs Käsebuffet. (Bild: Robert Hess / Neue OZ)
Die Barkeeper Peter (links) und Toni bereiten die Fruttbar für die ersten Gäste vor. (Bild: Robert Hess / Neue OZ)
Nachtessen der Test-Gäste mit Hoteldirektor Ralph Treuthardt (dritter von rechts). (Bild: Robert Hess / Neue OZ)
Die Terrasse verfügt über rund 120 Plätze. (Bild: Robert Hess / Neue OZ)
Zimmer mit Aussicht auf Berge und den Melchsee. (Bild: Robert Hess / Neue OZ)
Aussicht vom Zimmer auf die zugeschneite Hotelterrasse die Berge und den noch nicht ganz zugefrorenen Melchsee. (Bild: Robert Hess / Neue OZ)
Erstmals eingeschneit: die Terrasse. (Bild: Robert Hess / Neue OZ)
Zum Wohl auf das neue Hotel: Zu den ersten Gästen auf der Hotel-Terrasse gehörten Margrit und Albert Reinhard. Sie führen von 1968 bis 2007 das «Frutt-Lädeli» mit Ferienwohnungen. (Bild: Robert Hess / Neue OZ)
Blick von der Hotel-Terrasse aus auf den oberen Teil der 42 Meter hohen Adventskerze. (Bild: Robert Hess / Neue OZ)
Das neue Personalhaus auf der Melchsee-Frutt. (Bild: Robert Hess / Neue OZ)

Hoteldirektor Ralph Treuthardt begrüsst die Gäste beim Testessen im Restaurant Frutt Titschli. (Bild: Robert Hess / Neue OZ)

Aufrüsten für Tourismus-Wettbewerb

Das Engagement der Generalunternehmung Eberli auf Melchsee-Frutt umfasst weitere Gebäude mit Ferienwohnungen sowie Unterkünften für das Personal. Im nächsten Jahr beginnen zudem die Bauarbeiten am neuen Hotel Reinhard.

In Obwalden erwartet man von den Investitionen neue Impulse für den Ferienort mit seinen sechs Hotelbetrieben und gegen 1000 Betten (inklusive Parahotellerie) – und damit auch bessere Karten im hart umkämpften touristischen Wettbewerb.

Zur Attraktivität soll auch die neue Gondelbahn beitragen, die im kommenden Jahr in Betrieb genommen wird. Damit wird die Kapazität um 75 Prozent auf 1325 Personen pro Stunde erhöht. Die Kosten belaufen sich auf rund 30 Millionen Franken.

sda/bep

Der Spa-Bereich im neuen Hotel auf der Frutt. (Bild: Eveline Beerkircher/Neue LZ)

Der Spa-Bereich im neuen Hotel auf der Frutt. (Bild: Eveline Beerkircher/Neue LZ)