FDP Obwalden «Wir haben in der Vergangenheit die Verbindung von Gewerbe und Politik zu wenig genutzt. Wir wollen diskutieren, was wir da miteinander erreichen könnten», leitete FDP-Kantonalpräsident Hans-Melk Reinhard am Schluss des Parteitages eine Diskussionsrunde ein. Er und Vorstandsmitglied Jost Ettlin sowie Gewerbeverbandspräsident John de Haan und dessen Vizepräsident Jonas Wieland bestritten die Runde. Schnell war ein Feind ausgemacht: die Bürokratie, die den Gewerblern das Leben schwer mache. Das Abbauziel war unbestritten, Lösungen aber fand man nicht spontan.
Angesprochen auf gegenseitige Erwartungen, meinte Ettlin, es sei wegen der raschen Digitalisierung sehr wichtig, politisch die Mint-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zu stärken. Solche Lehrlinge brauche es vermehrt, Informatiker etwa fänden auch problemlos gut bezahlte Jobs. Man sollte überlegen, welche Berufsfelder in zehn Jahren nötig sind, und die Schule darauf ausrichten. Der anwesende Unternehmer Patrick Flühmann warf ein, kleinere Betriebe hätten oft Mühe, genug attraktive Lehrstellen anzubieten. Es sollte mehr betriebsübergreifend organisierte Lehrstellen geben. Alt Präsident Boris Camenzind vermisst Unternehmer in der Politik. «Ich verstehe nicht, warum sie sich nicht mehr so wie früher engagieren, um ihre Interessen direkt einzubringen.» Gewerbler täten sich zuweilen überraschend schwer, sagte Jonas Wieland. Sie hätten Angst davor, wegen ihrer politischen Meinung Kunden zu verlieren. Einig war man sich in der Runde, dass man bei Vernehmlassungen enger zusammenarbeiten und wieder eine parteiübergreifende Gewerbeinteressensgruppe im Kantonsrat ins Leben rufen sollte. (mvr)