ÖFFENTLICHER VERKEHR: Keine Gemeindetageskarten für Auswärtige

Die Tageskarte Gemeinde darf ab dem Fahrplanwechsel nicht mehr an Auswärtige verkauft werden. Damit soll der Charakter als «Schnupperangebot» erhalten bleiben.

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Jede Gemeinde erhält Tageskarten (Archivbild/Neue ZZ)

Jede Gemeinde erhält Tageskarten (Archivbild/Neue ZZ)

Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV), der Schweizerische Gemeindeverband und der Schweizerische Städteverband haben auf Wunsch der SBB per 12. Dezember neue Richtlinien über die Gemeindetageskarten erlassen. Ziel ist es, den Tageskarten-Tourismus zu unterbinden.

Nur Einheimische bekommen Karten
Mit folgenden flankierenden Massnahmen soll laut Mitteilung des VöV der ursprüngliche Bestimmungszweck der Karte – sie ist eigentlich als Schnupperangebot gedacht – durchgesetzt werden:

  • Die Gemeinden verpflichten sich, ihre Tageskarten nur noch an die eigenen Einwohner abzugeben. Ausgenommen von dieser Einschränkung sind Einwohnerinnen und Einwohner kleiner Gemeinden, die auch weiterhin die Tageskarte der nächstgelegenen Gemeinde beziehen können.
  • Die maximale Anzahl Tageskarten, die von einer Gemeinde bezogen werden kann, wird an ihre Einwohnerzahl gekoppelt. Dabei gilt der Grundsatz der «Besitzstandwahrung»: Gemeinden, die heute mehr Tageskarten beziehen, als gemäss Verteilschlüssel möglich wäre, können diese Anzahl auch weiterhin beziehen.
  • Der Zwischenhandel wird untersagt.

Widerstand von Gemeinden
Offenbar haben aber nicht alle Gemeinden vor, sich an die neuen Richtlinien zu halten. So schreibt die «Surseer Woche» in der Ausgabe vom Donnerstag, dass beispielsweise die Stadt Sursee an der bisherigen Regelung festhalten wolle. Die Auswärtigen müssten dort einfach einen höheren Preis für die Karte bezahlen. Laut der Zeitung kommt diese Variante auch in anderen Gemeinden zur Anwendung. Ein solches Vorgehen könne aber Konsequenzen haben. Laut dem VöV bleibe bei Nicht-Umsetzung der Weisung eine Einstellung der Tageskarten für Gemeinden eine Option.

pd/bep/zim