Die Online-Redaktion hat den originellsten Mundartsatz gesucht – und gefunden.
«Senden Sie uns den originellsten Satz mit unseren Mundartausdrücken.» So lautete die Wettbewerbsaufgabe, welche die Online-Redaktion Mitte Mai unseren Leserinnen und Lesern gestellt habt.
Die Resonanz war beeindruckend. Fast 100 Sätze, Gedichte oder gar ganze Geschichten wurden uns zugesandt. Entsprechend schwer fiel es uns, die Sieger auszuwählen.
Wir gratulieren den Gewinnerinnen und Gewinnern herzlich und bedanken uns bei allen Leserinnen und Lesern, die sich am Wettbewerb beteiligt haben. (Zum Artikel mit den Vorschlägen»). Untenstehend finden Sie nun die Geschichten der Gewinner:
Einisch isch e Galöri eme Chnuupesager verchoh ond hed ginöfflet, wiä dää e Bütti voll Häpere mit sim Hegel gschnätzlet hed. Zäme mitere Hampfele Rämsere und es paar Zieberli (Krieche, wilde Steinfrucht) hed de Chnuupesager alles welle zonere Breusi zämeschtampfe und Chnöiblätze druus mache. Diä hed är denn ofem Märt vertschuttet.
Es Lumpedidi hed e sone Chnöiblätz poschtet ond rübis ond stübis ufgässe. Glii druf abe hed sie zom Verbarme müesse bärze und hed sich mit Ach ond Krach zo ihrem Gade gschleppt. Det hed sie de schampar de Chräie grüeft.
D'Moral vo de Gschicht: Trou keim Giiznäpper. Es chönnt diär as Läbige goh.
Charles Vogelbacher, Ebikon
Wäge jedem Hafechäs cha dä Gaggelari ginöffle und wäffele.
Bi dem Muuderiwätter wod nie weisch, öbs no nes Bloscht git, wott dä Chnuupesager i sine alte Hudlä ond Mosespneu i Jordan ue z’Chöut go; ond das nome , wöu ihm sis Gschpusi amigs es Cheli met Chräpfli ond Chnöiblätze uftischet!
Was het e Goof im Bomper? Äister e Hegel, e Sackpfunzle, es paar Nägel, e halbe Ankebock oder zmindscht es Houdi, öppe ne Höigümper oder e Meiechäfer, sauft kes Bätti ond chuum e Schnodderlompe.
Was für nes Gricht gits us de folgende Zuetate: Barengali, Bölle, Cheli, Guli, Gummel, Häli, Niidle ond Rämsere? … Chrut u Chabis!
Brigitte Huber, Nebikon
Z’Muettis Gutnachtred a z’öutischt Meitschi
„Ja Mareili, da nützt’der ez aus Flattiere nüd, und Liedli töi mer henecht ou keni me singe. I begähre kes Äli vo der ond säg der ou ned Nüdveronguet, wöu di ha müesse am Zännihaar näh.
Du besch z’Öutischt ond hesch ned di Chliine z’plaage, wenn seie bim Gfätterle mit dine Büechli verwötschisch. Meh weder einisch ha der gseit, was aube z’tue heigisch, wenn z’Jöngscht choslet. De chaisch-es ömu ned eifach chnüüble und i z’Gutschli ie lege. Es het afe gnueg briegget wäge dene gäube Ambeissi, wo’s klomme hei i de Garette-n-inne, wöu du ins hesch wöue det drininne umefüere. I nohm ez gschiider z’Bätti und seitti es Gsätzli vom Rosechranz, das es süüberli cha ischlafe.
So - ez wotti no chli groue. Tosch de nömme so tämpele wi nächti. Putz ez Zänd und de gang afe-n-i Gade ue ga lege. I chom der de no cho z’Wiewasser gä, ond rüef de nömme, chaisch ömu sauft elei ischlafe und wenn der de Dädi morn am Morge z’globseijesuschrischtus seit, seischem de schön: „Inebigkeitamen“, ned öppe guete Morge, mach ne ned eister scho am Morge toube, sösch get’s de ke Ankebock zum Zmorge.“
Maria Gaeleone-Emmenegger, Luzern
Nachmä währschaftä Magäronä-Ässe bi Moscht und Schwarzes, wo eine im Dorf beschtens bekannte Firneyssler so richtig zuäglängd hed, gruchset er ufeinisch uber Ranzäpfeyffä und meind, er heig dä Grimmä gschpird. Er hed bim ai aawäsende Cheeler Konsiene wella holä. Druif appä wird de d's Feichtlerä unterbroche.
Dä Cheeler, ä Mussie meind, er sell beitä, er hol ihm ä Bantum und er well sich de mid dem Bräschtä konterfäije. Dä Kari, ä Mättässer, sell nu ä Goon und ä Ämbäck parad grächä.
Dussä, hinderem Zuägädili, tschoderi usmä Tinku, leybäräments chuads Wasser underm Tessli fiä. Eine vu Eych sell afig mi em Goon ginderä, ä Schapf gu holä. Ä anderä sell uf dr Chuischt eppä ä viertlig Suiffi ubertuä und lew la werdä. Nachmä Schutz, wo auwes vorbereitet isch, müäss dr Firneyssler seyni Klamotte abzieä und uf ä Ämbäck uifä chneywä. Während dem är d'Suffi gläitig appäschlickä muäss, fleezt ihm dr Cheeler hinderruggs das eyschchaud Wasser a z'Fidlä. Chuim isch diä Prozeduir verbey, gschpird da Firneyssler neyme vom Grimmä und s' Feichtlerä gad weyter und der eint und ander fiärd wider ä grossi Geffelä.
Edy Amstad, Beckenried
Rita Greber (für die Bewohner von der Waldruh), Willisau
Em grosse Buurehuus, em Stöckli heds näb de Elterebett zwei Gutschli gha. Ded hend mer fast bes mer id Schuel send gschlofe.
I de Chuchi esch es grosses Chochigänterli gstande, do esch s' Brot ufbewahrt worde. D' Mueter hed grossi Stöck abgschnette wenn mer Chende hongrig vom wite Schuelwäg hei cho send. S' Motschli han ech bsonders gärn gha.
I de schöne Stobe of em Büffe esch en usgschtopfte Eiker und en Heeregäger (Eichelhäher) gstande.
Wenn em Früehlig d' Matte gälb vo Seublueme glüchted, esch de Vater is Tobu äne go Rämsere hole. Das hed er met Wermutchrut i Schnaps ine gleid. S' Mannevolch hed de zum Zobig devo es Grüenbitters gno.
Näb em Tobu esch en Weiher gsi. Z' henderscht, wos nömme so tüüf gse esch heds em Früehlig Fröschemauter g'ha met em e Huufe Gugermöndli drin.
Wenn mer em Sommer grächet und zetlet hend em Heuet ond i' (?) send mer mängisch fascht verlächned. Trotz em Znüni ond em Zobig wos jo de au gnueg z' trenke gä hed.
Noch em säie esch em Herbscht of em Acher e Chräieschüchi ufgstellt worde, dass Chräie ned de Some g'frässe hend.
I de Wiehnachtszyt hed de Vater noch em Nachtässe usem Teschschublädli s' Bätti gno ond mer hend alli metenand de Rosechranz bätet. D' Wenterzyt esch e chli weniger sträng gsi und me hed chönne e chli gruie. D' Obwaldner sägid gherme. De Chnächt us em Äntlibuech hed ame gseid «Beit no es bitzli».
Vome Haaghuri hend mer nüd gwösst, aber vo me Fasnachthorri wo esch cho spröchle.
Es Höus hend mer nie gha em Huus. De Vater hed e guete Suurgrauchmoscht g'macht wo nur för bsonderi Aläss ufgstellt worde esch.
Armi Hordi, Möschteler, Waisehüsler sönd a Töre cho. Si hend z'ässe öbercho u au öpe ne Batze.
Am Sonndig esch de «Sämi» igchlämt (?) worde u mer send met de Scheese of Rotheborg of die nüni z' Chele g'fahre.
Jo, eso esch es gsi, es esch schön gsi. S' alte Meitli tröimt emmer no devo.
Paula Röösli-Krummenacher, Rain