SCHWYZ: Traditionelle Methoden treffen auf Hightech-Drohne

Jedes Jahr verlieren in der Schweiz mehrere tausend Rehkitze durch Mähmaschinen ihr Leben. Eine Sensibilisierungskampagne soll nun im Kanton Schwyz dazu beitragen, unnötiges Tierleid zu verhindern.

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Jährich fallen in der Schweiz tausende Rehkitze den Mähmaschinen zum Opfer. (Bild: Archiv LZ)

Jährich fallen in der Schweiz tausende Rehkitze den Mähmaschinen zum Opfer. (Bild: Archiv LZ)

Bald setzen die ersten Rehgeissen ihre Kitze in die Wiesen und Felder. In hohen Wiesenbeständen sind sie kaum auffindbar: Klein, geruchsarm und mit ausgeprägtem Instinkt, sich bei Gefahr flach zu ducken, sind sie vor ihren Fressfeinden Fuchs und Greifvogel fast perfekt getarnt. Anders bei Mähmaschinen: Hier wird ihnen ihr Verhalten bei der Mahd oft zum Verhängnis. Die Schweizer Jagdstatistik vermeldet bis zu 3100 vermähte Rehkitze pro Jahr. Die Dunkelziffer dürfte um einiges höher liegen.

Wildhüter, Landwirte und Jäger setzen deshalb verschiedene Methoden ein, um die Kitze aufzuspüren. Am Sonntag fand auf dem Schiessplatz «Cholmattli» in Rothenthurm der diesjährige Jäger-Infotag zum Thema Rehkitzrettung statt, um die anwesenden 108 Schwyzer Jägerinnen und Jäger auf den neusten Informationsstand zu bringen.

Hightech ermöglicht eine effiziente Suche aus der Luft

Mario Kaufmann von der Organisation «Rehkitzrettung Zentralschweiz» zeigte in Theorie und Praxis sehr anschaulich die Funktions- und Arbeitsweise einer Hightech Drohne mit Wärmebildkamera. Diese Methode mit Thermaltechnik hat sich als sehr geeignet erwiesen, wenn sie bei kühlen Temperaturen und geringer Luftfeuchtigkeit zum Einsatz kommt – also frühmorgens und bei trockener Witterung.

Sensibilisierungskampagne auf kantonaler Stufe

Das Amt für Natur, Jagd und Fischerei startet in Zusammenarbeit mit dem Amt für Landwirtschaft eine Sensibilisierungskampagne. Sämtliche Landwirte im Kanton Schwyz erhalten in den kommenden Tagen einen Info-Flyer zum Thema Rehkitzrettung. Zielsetzung ist es, unnötiges Tierleid zu verhindern und die Landwirte zu motivieren, sich aktiv an der Rehkitzrettung zu beteiligen, heisst es in einer Medienmitteilung des Umweltdepartements vom Donnerstag.

Werden Rehkitze durch Landmaschinen vermäht, können Nutztiere, die verunreinigtes Heu oder Silage fressen, verenden. Sowohl in Heuballen wie in Silage sind die Bedingungen für die Vermehrung des Botulismus-Erregers günstig. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte dient eine aktive Mithilfe der Landwirte an der Rehkitzrettung der Prophylaxe und alle Beteiligten profitieren von diesen Präventionsmassnahmen.

Mit einer solchen Drohne werden Rehkitze aufgespürt und können so vor dem sicheren Tod gerettet werden. (Bild: www.rehkitzrettung.ch)

Mit einer solchen Drohne werden Rehkitze aufgespürt und können so vor dem sicheren Tod gerettet werden. (Bild: www.rehkitzrettung.ch)