Das Rathaus erhält ein Facelifting: Die Fassade mit den Wandmalereien wird restauriert, die Fenster ersetzt und im Inneren Fluchttreppen gebaut. Dafür wird das Gebäude im Sommer ganz verhüllt.
Von Juni bis Oktober wird das Rathaus auf dem Schwyzer Hauptplatz eingerüstet und verhüllt sein. «Die Fassade mit ihren Wandmalereien muss restauriert werden», sagt Peter Glanzmann, Vorsteher des kantonalen Hochbauamtes, gegenüber unserer Zeitung. Die 130 Jahre alten Malereien werden regelmässig kontrolliert und müssen nun durch ein Spezialistenteam komplett aufgefrischt werden. «Das sind normale Unterhaltsarbeiten, die alle paar Jahre gemacht werden müssen», erklärt Glanzmann. Letztmals wurde die Aussenhülle vor rund 30 Jahren umfassend restauriert.
Neben den Wandmalereien wird auch die übrige Oberfläche instandgestellt und die Fenster ersetzt. So sollen die neuen Fenster die aktuellen Anforderungen an Wärmedämmung und Sicherheit berücksichtigen, zugleich aber auch die denkmalschützerischen Vorgaben erfüllen. Die Arbeiten an Fenster und Fassade kosten rund 1 Million Franken.
Da während dieser Zeit das Rathaus eh schon eine Baustelle sein wird, will der Kanton auch gleich noch ein zweites Projekt realisieren. So soll die Sicherheit im Kantonsratssaal verbessert werden, indem im Inneren zwei Treppen eingebaut werden. Der Fluchtweg soll von hinten links und rechts im Saal ins Untergeschoss und von dort auf die Metzghofstatt führen. Die Zugänge zu den beiden neuen Holztreppen würden sich gemäss Glanzmann wie Raummöbel präsentieren.
Das Archiv, das sich heute im Untergeschoss befindet, wird in den früheren Gefängnistrakt im Dachgeschoss gezügelt. Das zweite Projekt wird rund eine halbe Million Franken kosten. Der Sitzungsbetrieb des Kantonsrats soll trotz Bauarbeiten unverändert bleiben.
Das Rathaus von Schwyz wurde um 1314 erstmals erwähnt und hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Ende des 16. Jahrhunderts wurde es neu aufgebaut, beim Dorfbrand von Schwyz im Jahr 1642 dann aber wieder zerstört. Der anschliessend erstellte Neubau erhielt beim Umbau zwischen 1777 und 1779 seine auch heute noch bestehende äussere Gestalt. Im Hinblick auf die 600-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft im Jahr 1891 bemalte der Münchner Historienmaler Ferdinand Wagner zwei Fassaden mit Darstellungen aus der Schwyzer Geschichte. Zu sehen sind etwa der Rütlischwur, die Schlacht am Morgarten, aber auch die Sage von Tell.