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Mit 88 Millionen Franken sind die Baukosten für die steilste Standseilbahn der Welt doppelt so hoch wie ursprünglich geplant. Laut dem Schwyzer Regierungsrat hat der Kanton rückzahlbare Darlehen im Umfang von 8,35 Millionen Franken gewährt. Er hat zudem eine Finanzspritze von 1,9 Millionen Franken an den Bau geleistet, auf deren Rückzahlung er verzichtet.
«Finanzielles Desaster der Stoosbahnen. Auswirkungen auf den Kanton?», lautet der plakative Titel der Kleinen Anfrage von Adolf Fässler (SVP, Unteriberg) und Mitunterzeichnern. Fässler nimmt Bezug auf die von der Standseilbahn Schwyz Stoos AG publik gemachte Schlussabrechnung für die neue Standseilbahn (wir berichteten im August 2018).
Sie hat 88 Millionen Franken gekostet, also mehr als doppelt so viel. Kalkuliert waren 40 Millionen. Bund, Kanton und Gemeinden haben sich mit 28 Millionen Franken am Bau beteiligt. Es sei die Rede davon gewesen, dass für den Kanton Schwyz keine weiteren Kosten anfielen, schreiben die Parlamentarier. Sie verlangen Transparenz über die Details der kantonalen Beteiligung.
Der Kanton hat gemäss der Antwort zwei rückzahlbare Darlehen von 5,3 und 3,05 Millionen Franken gewährt. Ausserdem wurden Äquivalenzleistungen à fonds perdu von 1,9 Millionen Franken an den Bau geleistet. Der Kanton Schwyz habe sich darüber hinaus in keiner anderen Form finanziell am Stoosbahn-Projekt beteiligt, heisst es weiter.
Die jährlichen Abgeltungen des Kantons an die Stoosbahnen betrugen 2015 637'000 Franken, 2016 575'000 Franken und 2017 waren es 1,03 Millionen Franken (Beträge gerundet). Der Kostensprung zwischen 2016 und 2017 käme daher, dass ab 2017 die Betriebskosten der neuen Stoosbahn in den Offerten für die Abgeltung hätten geltend gemacht werden können. Fürs laufende Jahr rechnet der Kanton mit einem Betriebskostenbeitrag in derselben Höhe wie 2017.